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Politik: USA hoffen auf Fischer

Irak-Hilfe erwartet / Bush verwirrt mit neuer Kriegs-Begründung

Washington (mal). Bundesaußenminister Joschka Fischer ist am Dienstag zu seinem ersten USABesuch seit Ende des Irak-Krieges in Washington eingetroffen. Im Vordergrund seiner Gespräche steht das Bemühen um eine Wiederannäherung beider Länder nach den tiefen Unstimmigkeiten vor und während des Irak-Krieges. Fischer wird unter anderem mit seinem Amtskollegen Colin Powell, Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice und Vizepräsident Dick Cheney zusammenkommen. In politischen Kreisen der amerikanischen Hauptstadt wurde erwartet, dass Fischer der US-Regierung konkrete Hilfsangebote der Bundesrepublik zur Stabilisierung der Lage im Irak unterbreitet. Fischer sagte jedoch zum Auftakt seiner Reise in New York, es gehe nicht darum, „irgendwelche Zusagen zu machen“.

Vor Ort wird Fischers Reise von einer zunehmend erregt geführten Debatte über die Kriegs-Rhetorik des Weißen Hauses überlagert. US-Präsident George W. Bush wies am Montag erneut Anschuldigungen zurück, er habe die Öffentlichkeit mit Angaben über ein angebliches irakisches Atomwaffenprogramm täuschen wollen. Die Informationen der US-Geheimdienste, die seinen Reden zugrunde liegen, seien „verdammt gut", sagte Bush.

Allerdings geriet Bush ins Stolpern, als er begründete, warum seine Entscheidung für den Krieg richtig gewesen sei. Laut „Washington Post" sagte er, die Entscheidung sei notwendig gewesen, nachdem er Saddam Hussein eine Chance gegeben habe, die Inspekteure ins Land zu lassen, was nicht geschehen sei. Tatsächlich hatte Saddam die UN-Inspekteure alle verdächtigen Orte im Irak ungehindert inspizieren lassen. Sie mussten erst das Land verlassen, als der Krieg unmittelbar bevorstand.

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