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Politik: USA nach dem Terror: Wall Street eröffnet - mit Kurssturz

Die Wall Street hat am Montag nach fast einwöchiger Unterbrechung den Handel wieder aufgenommen. In den ersten Stunden verlor der Dow-Jones-Index etwa 6,7 Prozent.

Die Wall Street hat am Montag nach fast einwöchiger Unterbrechung den Handel wieder aufgenommen. In den ersten Stunden verlor der Dow-Jones-Index etwa 6,7 Prozent. In der Erwartung eines Angriffs der USA ist es am Montag auf beiden Seiten der Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan zu Truppenverstärkungen gekommen. Nach der Einschätzung Pakistans hat das afghanische Taliban-Regierung kaum noch Zeit, den von den USA gesuchten Osama bin Laden auszuhändigen und US-Vergeltungsanschlägen zu entgehen. US-Präsident George W. Bush stimmte seine Landsleute auf einen "langen Kreuzzug" gegen den Terrorimus ein. Die USA wollten Osama bin Laden "tot oder lebendig", erklärte Bush.

Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Umfrage: Haben Sie Angst vor den Folgen des Attentats? Fotos: Die Ereignisse seit dem 11. September in Bildern Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 gilt als der Hauptverdächtige Pakistans Außenminister Abdul Sattar sagte: "Es gibt kein Ultimatum, aber die Zeit wird endgültig knapp". Zuvor hatte sich eine pakistanische Delegation in der südafghanischen Stadt Kandahar mit der radikal-islamischen Taliban-Führung getroffen, um diese vor dem Ausmaß der Krise nach den Terroranschlägen in den USA zu warnen. Sollten die Taliban nicht schnell reagieren, bestünde die reale Möglichkeit eines Regierungswechsels in Afghanistan, sagte Sattar.

US-Außenminister Colin Powell sagte, es werde immer deutlicher, dass der radikale Islamist Osama bin Laden und sein Netzwerk die Hauptverdächtigen für die Terroranschläge in New York und Washington seien. Bin Laden soll als Gast der Taliban in Afghanistan leben. Der Rat der Geistlichen der Taliban will nach einer Meldung der Agentur AIP an diesem Dienstag über dessen Schicksal entscheiden. "Wir wollen dem afghanischen Volk kein Übel", sagte Powell. Die Bevölkerung müsse deshalb bei den Taliban die Auslieferung bin Ladens erwirken.

Unterdessen werden immer mehr Einzelheiten über den Aufenthalt mutmaßlicher Attentäter in Deutschland bekannt. So studierte einer der Hauptverdächtigen längere Zeit in Bonn, teilte die Universität mit. Nach den Anschlägen werden die Staats- und Regierungschefs der EU am Freitag in Brüssel zusammentreffen. Die Staats-und Regierungschefs der G-8-Staaten wollen möglicherweise schon in Kürze auf einem Sondergipfel in den Vereinigten Staaten beraten.

Die Wall Street nahm nach der längsten Unterbrechung seit der Weltwirtschaftskrise 1929 ihren Handel wieder auf. In den ersten Stunden gab es Kursverluste von 6,7 Prozent, obwohl die US-Notenbank den Finanzmärkten schon vor Eröffnung mit einer raschen Leitzinssenkung um 0,5 Prozentpunkte zu helfen versuchte. Die Europäische Zentralbank senkte am Montag die Zinsen. Der wichtigste Zinssatz zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Notenbank-Geld wurde um 0,5 Punkte auf 3,75 Prozent reduziert. Der Dax stieg um 2,9 Prozent auf 4234 Zähler.

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