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USA: Pentagon lässt Fotos von den Särgen gefallener Soldaten zu

Seit dem Jahr 1991gilt in den USA ein Bildverbot für die Särge von getöteten US-Soldaten. Jetzt hat Verteidigungsminister Gates dieses Verbot gelockert. Die Mehrheit der US-Bürger gibt ihm Recht.

Das Pentagon will künftig Foto- und Filmaufnahmen von der Heimkehr gefallener US-Soldaten aus Auslandseinsätzen zulassen. Verteidigungsminister Robert Gates habe das Verbot der Bildberichterstattung über die Ankunft der Särge von Gefallenen am Luftwaffenstützpunkt Dover im Bundesstaat Delaware aufgehoben, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit. Das Verbot hatte seit dem Golfkrieg 1991 gegolten.

Voraussetzung für die Aufnahme und Verbreitung der Bilder sei die Zustimmung der Hinterbliebenen, sagte der Sprecher weiter. So solle die Privatsphäre der Familien geschützt werden. Ressortchef Gates hatte bereits Anfang Februar angekündigt, dass er das Foto-Verbot auf Wunsch von Präsident Barack Obama einer Prüfung unterziehen wolle. Gates selbst empfahl dabei, das Verbot zu lockern. In einer am Donnerstag veröffentlichten CNN-Umfrage sprachen sich 67 Prozent der Befragten in den USA für ein Ende des Verbots aus.

Der früheren Regierung von Präsident George W. Bush war vorgeworfen worden, durch das Verbot das wahre Ausmaß der Verluste durch die Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan verschleiern zu wollen. Das Verbot war während der Präsidentschaft von Bushs Vater zu Beginn des Golfkriegs erlassen worden. Es stützte sich vor allem auf die Erfahrungen aus dem Vietnam-Krieg: Die Serie von Bildern flaggenbedeckter Särge bei der Ankunft in Dover hatten der Öffentlichkeit den hohen Blutzoll des Kriegs veranschaulicht. (jam/AFP)

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