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Politik: USA rechnen mit neuen Anschlägen

Die USA müssen sich nach den Worten von Pentagon-Chef Donald Rumsfeld auf mögliche Überraschungsattacken vorbereiten, die noch weitaus mehr Tote fordern könnten als die Anschläge vom 11. September.

Die USA müssen sich nach den Worten von Pentagon-Chef Donald Rumsfeld auf mögliche Überraschungsattacken vorbereiten, die noch weitaus mehr Tote fordern könnten als die Anschläge vom 11. September. Als Beispiele nannte Rumsfeld am Donnerstag Cyberattacken, Angriffe auf Militärstützpunkte im Ausland und den Beschuss amerikanischer Städte mit Raketen. Nach Medieninformationen haben US-Geheimdienste bereits vor zwei Wochen internen Terror-Alarm ausgegeben. Mögliches Ziel sei ein US-Kernkraftwerk, berichtete die "Washington Times".

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) geht trotz der neuen Terrorwarnungen davon aus, dass die USA keine konkreten Pläne haben, ihre Antiterror-Kampagne auf weitere Länder auszudehnen. Schröder sagte am Donnerstag nach einem Gespräch mit US-Präsident George W. Bush in Washington, die Frage etwa nach einem Angriff auf Irak sei "rein theoretisch".

In der Begegnung ging es auch um das künftige deutsche Engagement in Afghanistan. Die Frage, ob Deutschland in der Internationalen Schutztruppe das Kommando übernehmen solle, spielte laut Schröder dabei aber keine Rolle. Der Kanzler sagte Bush ein längerfristiges deutsches Engagement in Afghanistan zu. Er hob dabei die Unterstützung bei der Polizeiausbildung hervor. "Wir können uns vorstellten, dort einen Schwerpunkt zu setzen", sagte Schröder. Bei einem Besuch in Berlin wies auch der pakistanische Außenminister Adbul Sattar auf die Bedeutung von Polizei- und Armeekräften für den Wiederaufbau in Afghanistan hin. Mit Blick auf die jüngsten Unruhen in der Provinzhauptstadt Gardes sagte Sattar am Freitag, eines der drängendsten Probleme sei, die lokalen Kommandanten in neue Sicherheitsstrukturen zu integrieren. "Die Übergangsverwaltung hat bisher kein Gebiet, das sie beherrscht und regieren kann. Das ist eine große Gefahr für den Friedensprozess."

Bundeskanzler Schröer schloss nach em Treffen mit Bush erneut aus, dass die Bundeswehr die Führungsrolle in der Afghanistan-Schutztruppe übernehmen könnte. Nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" arbeitet as Verteidigungsministerium allerdings Kostenpläne für diesen Fall aus. In einer als streng geheim eingestuften Untersuchung wird danach mit Kosten von 900 Millionen Euro gerechnet, falls die deutschen Truppen ein halbes Jahr lang die Führung übernehmen sollten und das Einsatzgebiet über Kabul hinaus auch auf andere Städte ausgedehnt werden soll.

Luxus aus Dresden

Am späten Abend nach der Landung in New York trat "Autokanzler" Gerhard Schröder in Aktion. Bei ungemütlichem Nieselregen bestieg er eine neue Luxuslimousine deutscher Produktion und ließ sich zum Waldorf Astoria Hotel in Manhattan chauffieren. Die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums sollten so auf das 100 000 Euro teure neue Modell "Phaeton" (griechisch: Der Leuchtende) aus der Dresdner VW-Manufaktur aufmerksam gemacht werden. Der scheidende VW-Chef Ferdinand Piech und sein Nachfolger Bernd Pischetsrieder hatten den Kanzler zu dem medienwirksamen Werbeauftritt überredet. Ein großes Aufgebot an Kameras und Fotografen hielt das Ereignis auf dem Rollfeld fest.

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