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"I voted today!" Die Sticker sind begehrt. Obamas Wahlhelfer bemühen sich darum, Schwarze Wähler zu mobilisieren.

© Reuters

Live-Blog zum Nachlesen I: Das war der Wahltag in den USA

Während die Kandidaten in den "Swing States" noch ein letztes Mal auf Stimmenfang gehen, haben viele Wähler in Washington ihre Entscheidung schon getroffen. Unsere Korrespondenten erzählen von ihren Begegnungen am Wahltag. Hier im Live-Blog.

22:04 Uhr: Eine nette Geschichte am Rande hat unsere Korrespondentin Sonja Pohlmann in Washington aufgeschnappt:

Tony Domenico hat noch einen Sticker ergattert. "I voted" steht auf dem Aufkleber, den er an seinem grauen Anzug trägt, während er Besucher durch die Library of Congress führt, die größte Bibliothek der Stadt, vis a vis des Capitols in Washington. Domenico findet es gut, dass es die Sticker gibt. "Vielleicht motiviert das auch andere, wählen zu gehen", sagt er. Wem er heute Morgen seine Stimme gegeben hat, will er nicht verraten - nur, dass er mit einer anderen Partei sympathisiert als seine Frau. "Das war schon immer so. Und nie hat einer von uns versucht, den anderen umzustimmen", sagt Tony Domenico. 40 Jahre sind sie jetzt verheiratet. Heute Abend werden sie gemeinsam die Auszählung Zuhause vorm Fernseher verfolgen. Einer wird sich freuen, einer wird enttäuscht sein. An ihrer Liebe ändert sich nichts.

21:45 Uhr:

Die Öffentlichkeit war überrascht, Mitarbeiter im Weißen Haus aber sagen: war schon lange geplant. Die Rede ist natürlich von dem überraschenden "Zwischenstopp" von Vizepräsident Joe Biden in Cleveland, Ohio. Anscheinend wollen die Demokraten ihren Kontrahenten nicht einfach so das Feld überlassen. Schließlich gelten die Stimmen aus Ohio als ausschlaggebend in dieser Wahl. Die Republikaner Romney und Ryan sind schon etwas länger auf Last-Minute-Stimmfang in dem "Swing State".

Biden hatte am Morgen in seinem Heimatstaat Delaware gewählt und war dann in eine Maschine gestiegen, um nach Chicago zufliegen, wo er zusammen mit Präsident Barack Obama den Wahlausgang abwarten wollte. Eine Stunde nach dem Start wurde dann bekannt, dass Biden eine Zwischenlandung in Ohio macht. (dapd)

21:30 Uhr:

Marc Etzold aus Arlington, Virginia, rund 20 Minuten von Washington DC entfernt:

Vor einem Wahllokal, dem „Lyon Village Community House“ stehen gut 50 Leute zur Stimmenabgabe an. „Das ist eine ziemlich kurze Schlange“, sagt Michael Mooron, einer der freiwilligen Helfer vor Ort. Rund 1000 Bürger haben hier bislang gewählt, allein 120 Leute hatten bereits bis 7 Uhr am Morgen ihre Stimme abgegeben.

Im Wahllokal stehen fünf Wahl-Computer. Wer den Geräten nicht vertraut, kann sein Kreuz auch ganz klassisch auf Papier machen. Der Wahlzettel wird dann eingescannt und so ebenfalls elektronisch verarbeitet. Morgens waren die Geräte kurz ausgefallen. „Wir mussten die Maschinen neu starten“, erklärt Mooron. „Seitdem haben wir aber keine Probleme mehr.“

Viele Bürger im County Arlington müssen sich an diesem Dienstag aber gar nicht mehr anstellen. Sie haben sich für das „early vote“ entschieden, haben also vor dem Wahltag gewählt – hier in Arlington beinahe rund 30.000 Bürger, rund ein Drittel aller Wahlberechtigten.

21:20 Uhr: Mal was Buntes für zwischendurch

In Chicago haben die einsetzenden Wehen eine junge, hochschwangere Frau nicht davon abhalten können, zur Wahl zu gehen. Für die 21-Jährige war es das erste Mal. Die Fruchtblase soll angeblich schon auf dem Weg zur Wahlkabine geplatzt sein. Die Hochschwangere machte trotzdem tapfer ihr Kreuzchen, während die Wehen im Minutentakt eintraten. Das nennt man dann wohl eine wahre Demokratin - ohne zu wissen, für wen sie abgestimmt hat.

Auch wen Heidi Klum gewählt hat wissen wir nicht. Dass sie gewählt hat, wissen wir aber aus einer Fernsehshow. „Ich habe zum zweiten Mal in Amerika gewählt“, gab die 39-Jährige bei „Ellen DeGeneres“ zu Protokoll. Gerade rechtzeitig zu den Wahlen vor vier Jahren hatte sie ihre Staatsbürgerschaft und damit auch das Wahlrecht erhalten. Das aus Bergisch Gladbach stammende Model lebt seit vielen Jahren in Kalifornien. (dpa/dapd)

20:30 Uhr:

Tagesspiegel-Autorin Barbara Junge ist in der Nähe der Martin-Luther-King-Memorial-Bibliothek in Washington unterwegs, die heute zu einem Wahllokal umfunktioniert wurde. Von dort berichtet sie:

Romney? Obama? Eine Runde Liberaler US-Intellektueller im DC-Politikbetrieb hält es beim Essen mit dem alten Aberglauben: Noch nie ist der Amtsinhaber wiedergewählt worden, wenn die Redskinns (ein Football-Team) ihr letztes Heimspiel vor der Wahl verloren haben. Am Sonntag haben die Redskinns gegen die Carolina Panthers verloren. 13 zu 21.

20:00 Uhr:

Unsere Korrespondentin Sonja Pohlmann schreibt aus Washington:

Schon am frühen Nachmittag (Ortszeit) hat Judith Mangubat keine englischen Sticker mehr. "I voted today", ich hab' heute gewählt. So einen Sticker bekommt heute jeder Amerikaner, der gewählt hat - und im Wahlbüro im Specialty Hospital of Washington will jeder einen haben. 1000 Sticker hatte Wahlleiterin Mangubat seit der Öffnung des Büros heute um sieben Uhr schon verteilt. "Der Andrang ist riesig", sagt sie. Und tatsächlich: Im Keller des Krankenhauses, wo der Wahlraum untergebracht ist, bilden sich lange Schlangen. Anders als in Deutschland sind die Wahlkabinen einsehbar. Wer wo sein Kreuz macht, ist leicht zu erahnen. Judith steckt die Wahlzettel in eine Maschine, die aussieht wie ein Kopierer und die die Stimmen automatisch auszählt. Auch hier: Jeder kann sehen, ob das Kreuz bei Obama, Romney, der Grünen Jill Stein oder dem Libertarian Gary Johnson gemacht wurde. Viele setzten ihr Kreuz bei Obama. "Das wird eng heute", sagt Mangubat, sie hat schon gewählt. Wen, das will sie nicht verraten. Als Wahlleiterin möchte sie neutral bleiben. Mit einem Lächeln verteilt sie weiter Sticker, spanische: "He votado hoy". Auch die nimmt hier jeder gerne. Wen die Mehrheit hier gewählt hat, das erfährt sie kurz nach 20 Uhr, wenn sie das Wahllokal schließt.

Wahlhelferin Judith Mangubat will nicht verraten, wen sie gewählt hat. Sie will neutral bleiben.
Wahlhelferin Judith Mangubat will nicht verraten, wen sie gewählt hat. Sie will neutral bleiben.

© Sonja Pohlmann

19.30 Uhr:

Politiker-Gedränge am Flughafen von Cleveland in Ohio: Nur Minuten nach dem Flugzeug von Herausforderer Mitt Romney landet die Maschine des Vizepräsidenten Joe Biden. Romney bleibt an Bord, bis der Demokrat aufgebrochen ist - dann landet auch noch der republikanische Bewerber für den Vizeposten, Paul Ryan. Ohio ist der wohl wichtigste Bundesstaat für den Ausgang der Wahl in diesem Jahr.

Obama versucht, in letzter Minute seine Anhänger zu mobilisieren.

Während eines Anrufs bei einem Hip-Hop-Radiosender in Florida hat der amtierende Präsident Obama die schwarzen Amerikaner aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Wählen gehen sei wichtig, um “unsere Gemeinschaft nach vorne zu bringen“, sagte er. Glaubt man einigen Wahlbeobachtern, wird der Ausgang der Wahl davon abhängen, ob bestimmte Bevölkerungsgruppen den Gang zur Wahlurne überhaupt antreten oder nicht. Obama weiß - besonders nach dem Wirbelsturm "Sandy": Er muss seine Wähler mobilisieren.

18.30 Uhr:

Unsere Korrespondentin Sonja Pohlmann schreibt aus Washington:

Spätes Frühstück in Jacob's Coffee House in Capitol Hill, Washington. Philip Schrefer, 74, genießt seinen Kaffee in der Sonne. Er trägt ein kariertes Hemd, an der linken Brusttasche, direkt auf Herzhöhe, trägt er einen Button "Veterans for Obama", Veteranen für Obama. Die vergangenen Monate hat Schrefer als freiwilliger Helfer in Obamas Team gearbeitet, telefoniert, Wähler motiviert. "Das wird heute eng für Obama", sagt er. "Aber es könnte klappen, das sagen zumindest die Statistiken." Er hat gerade schon gewählt - natürlich für Obama. "Die Schlange im Wahllokal war lang", sagt Schrefer. Er hat elektronisch an der Maschine gewählt, die Schlange am Stand, wo das Kreuz auf Papier gemacht wird, sei deutlich länger gewesen. "Wahrscheinlich haben die Leute Angst, dass etwas schief geht. Ich mach mir da keine Sorgen." Schrefers Ur-Großeltern kommen aus Bayern, er war früher Soldat, fast hätte er in den Vietnam-Krieg ziehen müssen, konnte dann aber früher die Armee verlassen. Heute arbeitet er als Social-Worker, abends geht er auf eine Wahlparty in die Bar "The Fusion". "Obama könnte es schaffen", sagt er noch einmal. "Sandy hat ihm geholfen".

17.40 Uhr:

Der republikanische US-Vizepräsidentschaftskandidat Paul Ryan ging mit seiner Frau Janna und seinen Kindern in Janesville/Wisconsin zur Wahl. Bei seiner Stimmabgabe zeigte er sich zuversichtlich. Auf die Frage, ob er gemeinsam mit Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney die Wahl gewinnen werde, antwortete er: „Ich denke schon. Ich habe ein gutes Gefühl.“ Danach brach der 42-Jährige Richtung Ohio und Virginia auf, wo er noch bei Wahlkampfveranstaltungen auftreten wollte. Am Abend stand die große Wahlparty der Republikaner in Boston auf dem Programm. Ryan trat zugleich zur Wiederwahl für seinen Abgeordnetensitz im Repräsentantenhaus an, worüber ebenfalls am Dienstag entschieden wurde.

17.30 Uhr:

Präsident Obama verbringt den Wahltag in seiner Heimatstadt Chicago. Dort besuchte er Wahlhelfer und versuchte, Kurzentschlossene am Telefon für sich zu gewinnen. Außerdem gratulierte er seinem Kontrahenten Mitt Romney zu seinem Wahlkampf: "Ich weiß, dass seine Anhänger genauso engagiert und genauso enthusiastisch sind und heute genauso hart arbeiten.", sagte er.

16.40 Uhr:

Nicht nur der US-Präsident wird heute gewählt, auch im Kongress wird heute die Macht neu verteilt. Doch die Kongresswahl steht eindeutig im Schatten der spannenden Präsidentenwahl. Doch das Kräfteverhältnis zwischen den beiden Kammern im Kongress, dem Repräsentantenhaus und dem Senat, wird entscheidenden Einfluss darauf haben, wie effektiv der neue Präsident regieren kann. Es zeichnet sich ab, dass der Senat knapp in der Hand der Demokraten bleibt, während die Republikaner das Repräsentantenhaus halten dürften. Damit droht eine Blockade wie in den vergangenen beiden Jahren.

Zu den Umfrageergebnissen vom Senat und vom Repräsentantenhaus bei RealClearPolitics.com

16.10 Uhr:

Die US-Wahl ist nicht nur spannend bis zuletzt, sie wurde auch von „Sandy“ durcheinandergewirbelt: Allein im Bundesstaat New York mussten rund 100 Wahllokale verlegt werden, weil sie überflutet, zerstört oder ohne Strom waren. An manchen Stellen wurden improvisierte Wahl-Zelte aufgestellt. Menschen in besonders schlimm betroffenen Gebieten wurden mit speziellen Shuttles zu Wahllokalen gebracht. Und eine Woche nach dem Monstersturm bedroht schon ein neues Unwetter die US-Ostküste. Über dem Atlantik braut sich Meteorologen zufolge ein neuer Sturm zusammen, der ab Mittwoch Regen, starke Windböen und eisige Kälte in die Katastrophengebiete bringen könnte. Für tiefer gelegene Gebiete in der von „Sandy“ bereits teilweise verwüsteten Stadt Brick Township im Bundesstaat New Jersey gilt bereits ein Evakuierungsbefehl. Bis zum Dienstagabend (Ortszeit) sollten die Menschen dort ihre Häuser verlassen, hieß es auf der Webseite der Stadt. Der neue Sturm soll Meteorologen zufolge aber deutlich schwächer als „Sandy“ sein.

15.50 Uhr:

Vor gut einer Stunde hat die Börse in New York geöffnet. Angesichts der voraussichtlich sehr knappen Wahl zwischen Obama und Romney übten sich viele Investoren in Zurückhaltung. Bei geringem Handelsaufkommen hat das Termingeschäft angezogen. Der Dow-Jones-Index kletterte um 38 Punkte auf 13.091.

15.15 Uhr:

Demokraten und Republikaner haben Heerscharen von Anwälten mobilisiert, um den Ablauf der US-Präsidentschaftswahl am Dienstag zu überwachen. Die Angst ist groß vor einer Wahlschlacht wie vor zwölf Jahren, als am Ende der Oberste Gerichtshof über den Ausgang entschied und George W. Bush statt Al Gore zum Wahlsieger erklärte. Damals hatten fehlerhafte Wahlautomaten zu einer Neuauszählung der Stimmzettel in Florida geführt. In diesem Jahr könnte vor allem in drei Bundesstaaten eine Hängepartie drohen - Florida ist erneut darunter. Die größte Sorge bereitet aber die Situation in Ohio, dem womöglich wahlentscheidenden Schlüsselstaat. Dort könnten zehntausende Wähler in den Wahllokalen nur einen vorläufigen Stimmzettel erhalten, weil sie Unterlagen für das early voting angefordert, diese dann aber nicht benutzt hatten. Ihre Stimmzettel dürfen dann erst ab dem 17. November ausgezählt werden - nach einer Prüfung, ob niemand zwei Stimmen abgab. Sollten Obama und Romney in Ohio am Wahlabend nur wenige tausend Stimmen auseinanderliegen, müsste auf die Prüfung der vorläufigen Wahlzettel gewartet werden, um das Ergebnis in Ohio zu kennen.

Werden die Twitterer die Ergebnisse geheimhalten können?

15.00 Uhr:

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hat im US-Staat Massachusetts seine Stimme abgegeben. In Begleitung seiner Ehefrau Ann traf er am Morgen im Wahllokal in Belmont ein, wo das Paar ein Haus hat. Auf die Frage, wem er seine Stimme gegeben habe, antwortete er: „Ich glaube, das wissen Sie.“ Romney hatte noch Auftritte in Ohio und Pennsylvania geplant. Am Abend wurde er zu einer Wahlparty der Republikanischen Partei im Kongresszentrum von Boston erwartet.

14.50 Uhr:

Die großen US-Medien stehen am Dienstag vor einer besonderen Herausforderung: Sie müssen verhindern, dass die Ergebnisse der Nachwahlbefragungen vor Schließung der Wahllokale an die Öffentlichkeit gelangen. Im Zeitalter des Internets könnte sich eine einzige zu früh verschickte Twitter-Botschaft oder ein Posting auf Facebook rasant im ganzen Land verbreiten. Die Organisatoren der Wahl befürchten, dass es zu Verzerrungen kommen könnte, wenn ein Ergebnis festzustehen scheint, während im selben Bundesstaat noch gewählt wird. Ein gesetzliches Verbot gibt es nicht. Die großen TV-Sender sagten dem Kongress 1985 zu, erst dann die Ergebnisse aus einem Staat zu veröffentlichen, wenn die Wahllokale dort geschlossen sind. Kleinere Sender und Internet-Medien könnten dagegen sofort die Daten veröffentlichen, wenn sie sie in die Finger bekämen. Die Website Drudge Report hatte 2004 einige Ergebnisse vorzeitig ins Internet gestellt, die einen Vorteil für den Demokraten John Kerry zeigten. Die US-Aktienmärkte gaben nach. Kerry verlor allerdings am Ende gegen Republikaner George W. Bush.

14.30 Uhr:

Roter Stich ins blaue Herz: Boston gilt wie ganz Massachusetts als demokratische Hochburg. Dennoch wollen Mitt Romney und seine Getreuen genau dort feiern - sich, ihre Partei, den Wahlsieg über Barack Obama. Ausgerechnet in Boston, einer der demokratischen Hochburgen Amerikas, in der Heimat von John F. Kennedy, soll erstmals ein republikanischer US-Präsident zu Hause sein. Dabei hat Romney in der Massachusetts-Metropole gar keine Chance. Eine Umfrage der Tageszeitung „Boston Globe“ ergab vor einer Woche, dass Obama hier mit 52 Prozent der Wählerstimmen rechnen kann, Romney mit 38 Prozent.

Im gesamten Bundesstaat ist sein Rückstand noch größer. Laut Prognosen liegt er mit 40:60 hinten. Dennoch nennt der rote Romney das blaue Boston seine Heimat. Im Vorort Belmont hat er gewählt, hier wohnt der 65-Jährige seit seinen Tagen als Gouverneur von Massachusetts.

Michelle Obama ruft per Twitter zur Wahl auf

14.00 Uhr:

Inzwischen wird in 36 Staaten gewählt, auch in den umkämpften Staaten Iowa und Wisconsin sind die Wahllokale geöffnet. US-Vizepräsident Joe Biden hat gemeinsam mit Ehefrau Jill seine Stimme im Staat Delaware abgegeben. Hier wird Obama voraussichtlich eine solide Mehrheit bekommen.

13.50 Uhr:

Michelle Obama unterstützt ihren Mann auch via Twitter: "Fröhlichen Wahltag! Heute wird Barack Obama als Präsident wiedergewählt. Seien Sie ein Teil davon - gehen Sie wählen!" twitterte die First Lady.

13.40 Uhr:

Die Wahllokale in Florida öffnen in gut 20 Minuten - und schon jetzt stehen die Wähler davor Schlange, wie CNN zeigt. Hier liegt Romney 1,5 Prozent vor Obama in der letzten Umfrage.

Zu den Ergebnissen bei RealClearPolitics.com

13:10 Uhr:

Die US-Präsidentschaftswahl nimmt Fahrt auf. Als erster heftig umkämpfter Staat öffnete am Dienstag Virginia die Wahllokale. Der Ausgang dort und in acht weiteren sogenannten Swing States gilt als entscheidend, ob Präsident Barack Obama eine zweite Amtszeit erhält oder Rivale Mitt Romney ins Weiße Haus einzieht. In den nächsten Stunden öffnen die Wahllokale in weiteren Staaten mit ungewissem Wahlausgang, darunter Ohio im Mittleren Westen, North Carolina und Florida. Ergebnisse werden in der Nacht zum Mittwoch (MEZ) erwartet. In Virginia sind die letzten Umfrageergebnisse besonders knapp: Am 31. Oktober lag Mitt Romney mit 0,5 Prozent vorne. Gestern war es Obama, der seinen Kontrahenten um 0,2 Prozent umrundete.

Zu den Umfrageergebnissen von Virginia bei RealClearPolitics.com

12.40 Uhr:

Auch in den zwischen Amtsinhaber Barack Obama und seinem Herausforderer Mitt Romney hart umkämpften Staaten New Hampshire und Virginia sind die Wahllokale inzwischen geöffnet. In New Hampshire lag Mitt Romney in den Umfragen im vergangenen Jahr noch weit vor Obama (50,3 Prozent für Romney zu 40,8 Prozent für Obama am 21. November 2011). Im Februar 2012 kippte die Stimmung jedoch und Obama setzte sich an die Spitze. Im Mai konnte er seinen Vorsprung auf 48,3 Prozent gegenüber 42,7 Prozent für Romney ausbauen. Doch in den vergangenen Monaten näherten sich die Kontrahenten wieder einander an. In der letzten Umfrage von Montag lag Obama nur noch um zwei Prozentpunkte vor seinem Herausforderer Romney. Hier zählt für beide also jede Stimme.

Zu den Umfrageergebnissen von New Hampshire bei RealClearPolitics.com

12.15 Uhr:

Wahlkampf-Drama bis zur allerletzten Minute: Während US-Präsident Barack Obama bei seiner letzten Ansprache vor der Abstimmung am Montagabend Ortszeit Emotionen zeigte, stehen für seinen republikanischen Rivalen Mitt Romney noch am Dienstag Blitzbesuche in umkämpften Staaten an.

Der Präsident konnte bei seiner letzten Wahlkampfrede in Des Moines (Iowa) seine Gefühle nicht verbergen. Obama wischte sich eine Träne aus dem Auge, als er vor 20 000 Anhängern erklärte: „Ich bin mit der Bitte zurückgekehrt, das zu Ende zu bringen, was wir begonnen haben, weil hier unsere Bewegung für den Wandel ihren Anfang nahm.“ Obama hatte hier 2008 die erste Vorwahl der Demokraten für sich entschieden und damit den Grundstein für seinen Wahlerfolg gelegt. Herausforderer Romney, der jüngsten Umfragen zufolge in wichtigen Swing States leicht zurückliegt, entschied sich für Wahlkampf bis zur letzten Minute. Nach Auftritten in Ohio und Pennsylvania wollte er daheim in Boston die Ergebnisse abwarten. Bei einer Veranstaltung in New Hampshire am Vorabend attackierte er nochmals Obamas Wirtschaftspolitik und versprach den Wählern, den Wandel zu bringen, den der Amtsinhaber nicht zustande gebracht habe.

Obama verzichtete unterdessen am Wahltag auf weitere Auftritte: Er wollte nach Angaben einer Sprecherin den Dienstag in seiner Heimatstadt Chicago verbringen und sich in Fernseh- und Radiointerviews an die noch unentschiedenen Bürger wenden.

Rund 13 800 Stimmberechtigte in Berlin

12.00 Uhr:

Wenn in der Nacht zum Mittwoch (MEZ) ein alter oder neuer US-Präsident feststeht, haben auch knapp 160 000 US-Bürger in Deutschland mitgewählt, darunter 13 800 Stimmberechtigte in Berlin. Sie sehen dem Ausgang der Präsidentschaftswahl heute (Dienstag/Ortszeit) ebenso mit Spannung entgegen wie die geladenen Gäste auf mehreren Wahlpartys in Berlin: Auf gleich drei großen Veranstaltungen in der Bundeshauptstadt wird die Entscheidung im Duell zwischen Barack Obama und Mitt Romney in der Nacht zum Mittwoch live übertragen. Die US-amerikanische Botschaft veranstaltet die Partys mit verschiedenen Medienanstalten.

In die Hauptstadtvertretung der Deutschen Telekom in Berlin-Mitte laden der „Tagesspiegel“, die US-Botschaft und das ZDF am frühen Dienstagabend. Markus Lanz („Wetten dass..“) macht dort eine Live-Talkshow, in der auch der US-Botschafter Philip Murphy zu Wort kommt. Auch bei der „«Amerika wählt« Election Party“ der Sender CNN, RTL und n-tv in der Hauptstadtrepräsentanz des Medienunternehmens Bertelsmann in Mitte tritt Murphy als Interviewgast auf. Seine dritte Station wird die Wahlparty der ARD sein, bei der er im E-Werk in Mitte an einer Live-Talkshow mit Sandra Maischberger teilnimmt.

11.00 Uhr:

Im Bundesstaat Vermont haben die Wahllokale geöffnet. Jetzt kann es losgehen. Die Wahlentscheidung dürfte denkbar knapp ausfallen. Obama und Romney liegen fast gleichauf. Vor allem in den sogenannten Swing States, wo sich die Wahl entscheiden dürfte, deuten die meisten Erhebungen auf ein historisch enges Rennen hin. Die Leser der Dallas Morning News hingegen haben hingegen einen anderen Wunsch-Präsidenten: Der deutsche Basketballstar Dirk Nowitzki setzte sich bei einer Leserumfrage mit 61 Prozent gegen vier andere Profisportler durch. Dirk Nowitzki for President!

06.00 Uhr:

Im Dorf Dixville Notch im nordöstlichen US-Bundesstaat New Hampshire hat am Dienstag die US-Präsidentschaftswahl begonnen. Amtsinhaber Barack Obama und sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney erhielten bei dem Urnengang kurz nach Mitternacht Ortszeit (6 Uhr mitteleuropäischer Zeit) je fünf Stimmen. Damit gab es bei der Stimmabgabe zur Präsidentschaftswahl in dem Ort erstmals in der Geschichte ein Patt, was als weiterer Indikator für das extrem knappe Rennen bei der diesjährigen Wahl gewertet werden könnte.

Tanner Tillotson sagte nach der Abgabe seiner Stimme, er habe für Obama gestimmt. „Ich hoffe, dass wird die Leute ermuntern, rauszugehen und sich Gehör zu verschaffen“, führte der 24-Jährige aus. Das Ergebnis in Dixville Notch nannte er „bezeichnend“. „Wir sind weiterhin eine sehr gespaltene Nation“, sagte Tillotson.

Dixville Notch in New Hampshires White Mountains nahe der Grenze zu Kanada eröffnet traditionell den Reigen der US-Präsidentschaftswahl, wird aber eher als Kuriosum und nicht als Leitwert für den Rest der Nation gesehen. In diesem Jahr gab es zehn Wahlberechtigte. Die Auszählung wurde vom Sender CNN live übertragen. Seit den 1960er Jahren hatte in Dixville Notch fast immer der republikanische Kandidat die Mehrheit der Stimmen erhalten. Im Jahr 2008 gelang es jedoch Barack Obama, das Dorf mehrheitlich für sich zu gewinnen.

Kurz zuvor hatte Obama seine Anhänger bei einer Abschlusskundgebung aufgerufen, bis zur letzten Minute für einen Sieg zu kämpfen. Sie sollten auch sicherzustellen, dass Freunde und Verwandte Wahl gehen. „Es kommt jetzt auf jeden von uns als Bürger an“, sagte Obama am späten Montagabend (Ortszeit) mit heiserer Stimme bei einem Auftritt in Des Moines in Iowa. Die Wahl-Entscheidung dürfte denkbar knapp ausfallen. In der jüngsten Umfrage der „Washington Post“ und des Senders ABC erreichte Obama zwar erstmals seit Anfang Juli landesweit wieder 50 Prozent der Stimmen, während Romney nur auf 47 Prozent kam. Doch liegt das Ergebnis wie derzeit nahezu alle Umfragen im Bereich der statistischen Fehleranfälligkeit.

In den Swing States gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen

Vor allem in den sogenannten Swing States, wo sich die Wahl am Dienstag entscheiden dürfte, deuten die meisten Erhebungen auf ein historisch enges Kopf-an-Kopf-Rennen hin. Die Kandidaten und ihre Unterstützer hatten am Montag 15 Veranstaltungen in neun dieser besonders umkämpften Staaten auf dem Programm, um unentschlossene Wähler auf ihre Seite zu ziehen. Obama wollte sich nach seinem Auftritt in Iowa auf die Rückreise in seine Heimatstadt Chicago machen und dort zusammen mit seiner Familie auf die Wahlergebnisse warten.

Romney hatte nach Stopps in Florida, Virginia und Ohio zum großen Finale in New Hampshire eingeladen. Kurzfristig setzte er aber noch für den Wahltag Auftritte in Pennsylvania und Ohio an. Experten betrachteten Romneys zusätzlichen Stimmenfang am Ende einer gut 17 Monate langen Kampagne als Hinweis darauf, wie knapp das Rennen tatsächlich ist.

Beide Kandidaten setzten am Tag vor der Entscheidung erneut auf die Strahlkraft prominenter Unterstützer. Obama trat in Ohio mit dem Rockmusiker Bruce Springsteen und dem Rapper Jay-Z auf. Romney lud den Sänger Kid Rock zu der Kundgebung in New Hampshire ein.

In einem Radiointerview äußerte der Präsident die Sorge, dass viele seiner Unterstützer den Wahlurnen fernbleiben könnten. „Wir haben genügend Wähler, um zu gewinnen, es ist nur die Frage, ob sie auch kommen“, sagte Obama. Romney nutzte seine letzten Wahlkampfkundgebungen erneut, um vor einer zweiten Amtszeit für Obama zu warnen. Dieser habe bewiesen, dass er nicht mit dem Kongress zusammenarbeiten könne. Wenn er im Weißen Haus bleibe, drohe ein politischer Stillstand, weil wichtige Probleme nicht gelöst werden könnten. „Wandel wurde uns vom Präsidenten versprochen. Aber Wandel wird nicht an Reden gemessen. Er wird an Erreichtem gemessen“, sagte Romney am späten Montagabend (Ortszeit) in Manchester (New Hampshire).

Obama bekräftigte bei einem Auftritt in Wisconsin, dass er sich nach seiner Wiederwahl weiter für mehr soziale Gerechtigkeit einsetzen wolle. „Jeder gibt seinen fairen Anteil, jeder spielt nach den selben Regeln, deshalb habt Ihr mich 2008 gewählt und deshalb trete ich für eine zweite Amtszeit an“, rief er.

Weil die Umfragen sehr nah beieinander liegen, richten sich die Amerikaner auf eine lange Wahlnacht ein. Es galt sogar als möglich, dass das Ergebnis erst nach Tagen feststeht. Beide Wahlkampflager bereiteten sich nach Medienberichten auf einen möglichen langwierigen Streit um Abstimmungsergebnisse vor und heuerten bereits zahlreiche Anwälte an.

Um fünf Uhr morgens Ortszeit (11 Uhr mitteleuropäischer Zeit) öffnen als nächstes die Wahllokale im Bundesstaat Vermont. Die Bürger von Hawaii und Alaska sind die Schlusslichter. In Alaska sind die Wahllokale bis 6 Uhr MEZ am Mittwoch geöffnet. (dpa, AFP/rtr)

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