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Verabschiedung: Bush würdigt Rumsfeld

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, einer der Hauptarchitekten des Irakkrieges, ist nach fast sechs Jahren als Chef des Pentagons mit militärischen Ehren verabschiedet worden.

Washington - US-Präsident George W. Bush würdigte Rumsfeld bei der Zeremonie in Washington als einen Mann mit "enormem Können, mit strategischer Vision... und einer großen Liebe für sein Land". Rumsfeld und er hätten sich der "größten Herausforderung in der US-Geschichte" stellen müssen, sagte Bush. Rumsfeld habe zudem die Strukturen der US-Verteidigung stärker verändert als je ein Pentagon-Chef zuvor. US-Vizepräsident Dick Cheney bezeichnete Rumsfeld als "den besten Verteidigungsminister in der Geschichte der USA".

Rumsfeld, der schon unter Präsident Gerald Ford Mitte der 70er Jahre Verteidigungsminister war, warnte in seiner Abschiedsrede vor "Schwäche, die unsere Feinde provoziert". Nur der Standfestigkeit und dem Willen zur militärischer Stärke im Westen sei der Zusammenbruch der Sowjetunion zu verdanken gewesen. Es werde nun noch ein "langer Kampf", um mit dem "neuen, komplexen und ungewohnten" Krieg gegen Terrorismus und Extremismus fertig zu werden. Es wäre ein großes Missverständnis für Amerika, mangels Terroranschlägen seit dem 11. September 2001 zu glauben, die Gefahren für die USA seien vorbei.

Nachfolger des 74-jährigen wird der frühere CIA-Direktor Robert Gates, der am Montag vereidigt werden soll. Bush hatte unmittelbar nach der schweren Wahlniederlage seiner Republikaner bei den Kongresswahlen vom 7. November den Amtsverzicht Rumsfelds verkündet. Der Ausgang der Wahl gilt als Quittung der Wähler für das anhaltende Blutvergießen und die bisherige US-Strategie im Irak. Rumsfeld wird vor allem dafür verantwortlich gemacht, dass die USA weniger Truppen in den Irak schickten als es viele Verteidigungsexperten und Militärs empfohlen hatten. Zudem habe er ein Klima geschaffen, in dem Skandale wie die unmenschlichen Gefangenenmisshandlungen im Gefängnis von Abu Ghoreib möglich geworden seien, sagten viele US-Demokraten. (tso/AFP)

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