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Verbraucherschutz: Stoppt Aigner Rot-Gelb-Grün für Fett, Zucker und Salz?

Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat zur Diskussion über die Ampelregelung auf Lebensmitteln geladen.

Endlich Farbe bekennen solle die Agrarministerin beim Verbraucherschutz, fordern die Grünen. Ihnen geht es vor allem um die drei Ampelfarben, mit denen die Mehrheit der Bevölkerung künftig der Fett-, Zucker- und Salzgehalt von Lebensmitteln gekennzeichnet sehen will. Offenbar wolle Ilse Aigner (CSU) das Thema bis zur Bundestagswahl aussitzen, mutmaßt Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn via „Neue Osnabrücker Zeitung“.

Ganz richtig ist das nicht, denn an diesem Dienstag will sich Aigner mit der umstrittenen Kennzeichnung befassen. Allerdings hat sie praktisch nur Gegner der sogenannten Ampelregelung geladen. Kritische Organisationen wie Foodwatch fehlen, für eine einfache, bewertende und verbindliche Kennzeichnung wird sich nur der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) starkmachen.

Beispringen dürfte ihm allerdings die amtierende Chefin der Verbraucherschutzministerkonferenz der Länder, Berlins Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Linke). Im September hatten sich alle Länder mit Ausnahme Schleswig-Holsteins für eine verpflichtende Farbkennzeichnung starkgemacht – ein „eindeutiges Votum“, dem sich Aigner bislang widersetze, so Foodwatch-Sprecher Martin Rücker. In einer von Foodwatch in Auftrag gegebenen Umfrage fordern auch 67 Prozent der Bürger die Kennzeichnung.

Die Lebensmittellobby pocht jedoch auf Freiwilligkeit und Bewertungsverzicht. Das gehe dann kaum über bisherige Angaben hinaus, die kompliziert seien und mit verschiedenen Portionsgrößen hantierten, warnt vzbv-Gesundheits experte Stefan Etgeton. Freiwillige Kennzeichnung bringe „nicht die Vergleich barkeit, die der Verbraucher benötigt“. Gerade Produzenten von Waren mit viel Fett und Zucker könnten sich weiter in Zurückhaltung üben. 

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