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Olaf Glaeseker, ehemaliger Regierungssprecher in Niedersachen und Vertrauter von Bundespräsident Christian Wulff. Dieser entließ ihn im Zuge der Kreditaffäre.

© dapd

Update

Verdacht auf Bestechlichkeit: Razzia bei Christian Wulffs Ex-Sprecher Glaeseker

Christian Wulffs ehemaliger Sprecher Olaf Glaeseker ist in den Fokus der Staatsanwaltschaft Hannover geraten. Privat- und Geschäftsräume werden durchsucht. Die Ermittler gehen dem Vorwurf der Bestechlichkeit nach.

Die Staatsanwaltschaft Hannover hat am Donnerstag Privat- und Geschäftsräume des entlassenen Sprechers von Bundespräsident Christian Wulff, Olaf Glaeseker, durchsucht. Zusammen mit Beamten des Landeskriminalamts verschafften sich die Ermittler auch Zugang zu Räumlichkeiten des Eventmanagers Manfred Schmidt, der zu Wulffs Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident enge Kontakte zur Staatskanzlei in Hannover gehabt haben soll.

Den Beschuldigten würden Bestechlichkeit beziehungsweise Bestechung vorgeworfen, hieß es. Es bestehe aufgrund eigener Ermittlungen sowie Medienberichten der Verdacht, dass Glaeseker als niedersächsischer Regierungssprecher in den Jahren 2007 bis 2009 die Veranstaltung und Finanzierung der von Schmidt ausgerichteten Veranstaltungsreihe „Nord-Süd-Dialog“ "gefällig“ gefördert und dafür mehrfach unentgeltlich Urlaube in Feriendomizilen Schmidts verbracht habe, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Bei den Durchsuchungen in Wunstorf, Berlin und in der Schweiz seien unter anderem Schriftstücke und Computerdateien gesichert worden, die jetzt ausgewertet würden. Gesucht worden sei nach Aufzeichnungen über den „Nord-Süd-Dialog“, über die Urlaubsaufenthalte sowie die „beruflichen und privaten Verbindungen der Beschuldigten miteinander“.

Wulff hatte sich am 22. Dezember nach Beginn der Kredit- und Medienaffäre überraschend von seinem langjährigen Weggefährten und Vertrauten Glaeseker getrennt. Eine offizielle Begründung gab es nicht. Medien hatten aber schon damals berichtet, dass der Schritt mit Einladungen für kostenlose Urlaube zusammenhänge, die Glaeseker von Schmidt angenommen habe.

(dpa/dapd/AFP)

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