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Politik: Verdacht auf Nachlässigkeit und Missachtung von Gesetzen

Rund ein Vierteljahr nach dem schweren Atomunfall in der japanischen Brennelementefabrik Tokaimura hat die Polizei am Donnerstag Büros des Sumitomo-Konzerns in Tokio durchsucht. Wie die Polizei mitteilte, waren in der Zentrale von Sumitomo Metal Mining 110 Polizisten im Einsatz, die zahlreiche Dokumente beschlagnahmten und in Kartons abtransportierten.

Rund ein Vierteljahr nach dem schweren Atomunfall in der japanischen Brennelementefabrik Tokaimura hat die Polizei am Donnerstag Büros des Sumitomo-Konzerns in Tokio durchsucht. Wie die Polizei mitteilte, waren in der Zentrale von Sumitomo Metal Mining 110 Polizisten im Einsatz, die zahlreiche Dokumente beschlagnahmten und in Kartons abtransportierten. Zeitgleich wurde die umstrittene Anlage in Tokaimura durchsucht, die rund 120 Kilometer nordöstlich der japanischen Hauptstadt liegt.

Die Firmenleitung erklärte zu der Aktion, sie wolle voll und ganz mit den Behörden kooperieren, um die Hintergründe des Unfalls aufzuklären. Ein Polizeisprecher sagte, die Firma stehe im Verdacht, japanische Atomgesetze verletzt und nachlässig gearbeitet zu haben.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Verantwortlichen bei Sumitomo über die Arbeitsbedinungen in Tokaimura Bescheid wussten. Die Brennelementefabrik wird von einer Tochterfirma des Konzerns, JCO betrieben. Am 30. September hatten Arbeiter in Tokaimura eine unkontrollierte Kettenreaktion ausgelöst, indem sie eine viel zu große Menge Uran in ein Abklingbecken kippten. Nach offiziellen Angaben wurden dadurch 69 Menschen schwer verstrahlt. Drei Arbeiter erlitten eine lebensgefährliche Strahlendosis.

Einer von ihnen, der 35-jährige Hisashi Ouchi, war einer 17 000-fach erhöhten Dosis ausgesetzt und schwebte auch am Donnerstag weiter in Lebensgefahr. Am Montag hatte das japanische Parlament die Sicherheitsvorschriften in Nuklearanlagen verschärft.

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