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UNICEF

© dpa

Verdacht auf Untreue: Ermittlungen gegen Unicef eingestellt

Erleichterung bei Unicef: Knapp ein Jahr nach Beginn der schweren Vertrauenskrise bei dem Kinderhilfswerk wurden die Ermittlungen gegen den früheren Geschäftsführer Dietrich Garlichs eingestellt. Doch das Image hat gelitten - die Spenden gingen um 20 Prozent zurück.

Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt nicht länger wegen des Verdachts der Untreue gegen den früheren Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Dietrich Garlichs. Die Ermittlungen hätten keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben, teilte ein Justizsprecher am Mittwoch mit. Garlichs war unter anderem wegen einer Lebensversicherung unter Druck geraten, die das Kinderhilfswerk zu seinen Gunsten finanziert haben soll.

Unicef Deutschland war Ende vergangenen Jahres wegen undurchsichtiger Beraterverträge und angeblicher Verschwendung von Spendengeldern in die öffentliche Kritik geraten. Im Zuge der Affäre waren Garlichs und die damalige Vorsitzende Heide Simonis von ihren Ämtern zurückgetreten. Auch wurde der Hilfsorganisation das Spendensiegel aberkannt, das ein angemessenes Wirtschaften mit den geleisteten Spenden bescheinigt.

Keinerlei Veruntreuung und Bereicherung

Die stellvertretende Unicef-Vorsitzende Maria von Welser äußerte sich am Mittwoch erleichtert: "Wir fühlen unsere Einschätzung bestätigt, dass Unicef immer seriös gearbeitet hat". Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft bestätige die Überzeugung des neuen Vorstandes, dass es keinerlei Veruntreuung oder persönliche Bereicherung bei dem Kinderhilfswerk gegeben hat.

Der neue Vorstand habe wichtige Schritte unternommen, um das Vertrauen der Spenderinnen und Spender in Unicef zu festigen und bemühe sich intensiv, das Spendensiegel so rasch wie möglich zurück zu bekommen, erklärte von Welser weiter. Im Zuge der Affäre hat Unicef nach eigenen Angaben etwa 20 Prozent der rund 200.000 Fördermitglieder verloren. Der Ausfall an Spenden dürfte zwischen 10 und 20 Millionen Euro liegen. (sgo/ddp)

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