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Verdacht: Möglicherweise Anschlagsversuch auf G-20-Gipfel verhindert

Wenige Tage vor dem G-20-Gipfel ist im Gastgeberland Kanada ein Mann festgenommen worden, der einen Sprengstoffanschlag auf das Treffen in Toronto geplant haben soll.

Der 37-jährige Byron S. sei bei einer Razzia in einem Haus im Zentrum von Toronto festgenommen worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Dem Verdächtigen werde unter anderem der Besitz von Sprengstoff und gefährlichen Waffen vorgeworfen.

Das Haus des Verdächtigen befand sich laut Polizei nur wenige Kilometer vom Veranstaltungsort des Gipfels entfernt. Die mutmaßlichen Anschlagspläne hingen nach Informationen der Ermittler mit den Treffen der G-8 am Freitag und der G-20 am Samstag und Sonntag zusammen, sagte der Sprecher der für die Sicherheit des Gipfels zuständigen Polizeieinheit ISU, Tim Burrows, der Nachrichtenagentur AFP.

Die Vorwürfe gegen den Verdächtigen seien „sehr ernst“, sagte der Sprecher. Dem 37-Jährigen würden Einschüchterung, Bedrohung des Justizsystems, sowie der Besitz von Sprengstoff und gefährlichen Waffen vorgeworfen. Die Ermittlungen liefen, derzeit bestehe aber keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Der Verdächtige sollte noch am Mittwoch einem Gericht vorgeführt werden. Nach Angaben von lokalen Medien waren bei der Razzia, die schon am Dienstag stattfand, mehr als 50 Beamte im Einsatz.

Im Fernsehsender CBC sagte ein Bekannter des Festgenommenen, dieser sei Informatiker und auf Internetsicherheit spezialisiert. Er habe möglicherweise auch eine Detektivlizenz. S. ist demnach Mitglied einer Gruppe von Spezialisten für Sicherheitsfragen und hielt dort auch mehrere Vorträge.

Für die Sicherheitsvorkehrungen der beiden Gipfel ist eine Summe von 760 Millionen Euro vorgesehen. Etwa 20.000 Sicherheitskräfte werden zum Schutz der Gipfelgäste im Einsatz sein. Die Einsatzkräfte müssen gleich zwei Tagungsorte schützen. Am Freitag und Samstag treffen sich in einem Hotel nahe der Kleinstadt Huntsville die Chefs der G-8-Länder - also der sieben großen Industrienationen und Russlands. Am Samstag und Sonntag treffen sich die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer zum G-20-Gipfel. Dieser findet in der Millionenstadt Toronto statt.

Im Zusammenhang mit bereits in der Nacht auf Dienstag in der Nähe des Versammlungsorts abgegebenen Schüssen suchte die Polizei derweil nach einem kleinen schwarzen Auto. Die Schüsse seien offenbar in die Luft abgegeben worden, der Wagen soll danach in der Gegend gesehen worden sein. Bei dem Vorfall gab es keine Verletzten, der Polizei zufolge gab es keine Anhaltspunkte, dass er im Zusammenhang mit dem G-20-Gipfel stehen könnte. AFP

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