zum Hauptinhalt
Attila S.

© dpa

Vereitelte Bombenanschläge: Deutsche Terrorverdächtige - Vierter Mann gefasst

Im Zusammenhang mit den vereitelten Bombenanschlägen in Deutschland haben türkische Behörden einen vierten Tatverdächtigen festgenommen: Attila S. ein Komplize der im Sauerland verhafteten Terroristen. Er soll Zünder für die Sprengsätze beschafft haben.

Nach der Festnahme von drei Terrorverdächtigen vor zwei Monaten in Deutschland hat die türkische Polizei einen vierten Islamisten gefasst, der Sprengsatz-Zünder beschafft haben soll. Entsprechende Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch) wurden in Ulm vom Anwalt des Mannes, Manfred Gnjidic, bestätigt.

Der 22-jährige Deutsche Attila S. aus Ulm soll nach dem Zugriff auf die drei Bombenbauer aus dem Sauerland am 4. September untergetaucht sein und sich in den vergangenen Wochen in der Türkei aufgehalten haben. Rechtsanwalt Gnjidic berichtete der Zeitung, Verwandte seines Mandanten hätten ihn über die Festnahme informiert. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe konnte die Verhaftung zunächst nicht bestätigen.

Attila S. wurde mit internationalem Haftbefehl gesucht. Ihm wird die Unterstützung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Er soll der Gruppe um die beiden Konvertiten Fritz G. aus Ulm und Daniel S. aus dem Saarland sowie den Türken Adem Y. aus Hessen geholfen haben, Zünder für ihre Sprengsätze zu beschaffen. Die drei in Deutschland verhafteten Männer hatten den bisherigen Ermittlungen zufolge geplant, bei Autobomben-Anschlägen möglichst viele Menschen zu töten.

Attila S. soll nach Erkenntnissen der Geheimdienste in einem Terror-Ausbildungslager in Pakistan gewesen sein, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Er habe diesen Vorwurf vor einigen Tagen in einem Telefongespräch mit der Zeitung aber bestritten - mit Terror habe er nichts zu tun. Seine Verhaftung durch türkische Behörden habe sich mehrfach verzögert, obwohl die Deutschen frühzeitig um Amtshilfe gebeten hatten. Die Festnahme fand laut "Spiegel online" in der türkischen Provinzhauptstadt Konya statt, in der Attila S. seit Anfang des Jahres lebe. Der 22-Jährige sei dort mit einer jungen Türkin verheiratet. Insgesamt gelten neun Personen als Beschuldigte. Atilla S. gehört zum Kreis der Islamisten von Ulm und Neu-Ulm, die seit langem von den deutschen Sicherheitsbehörden beobachtet werden. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false