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Verhandlungen: Ärzte legen neue Vorschläge auf den Tisch

Mit neuen Vorschlägen gehen die Ärzte in die Verhandlungen über die strittigen Honorare für niedergelassene Medizinier.

Hoffnung in dem seit Monaten schwelenden Konflikt um die Ärzte-Honorare: Pünktlich zum Beginn der Verhandlungen hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) neue Vorschläge auf den Tisch gelegt. Auch die Krankenkassen signalisierten vorsichtig Optimismus.

Die Verteilung des Honorars an die niedergelassenen Ärzte "berücksichtigt weder die Leistungsbreite der einzelnen Praxen noch die Qualifikation des Vertragsarztes", sagte KBV-Chef Andreas Köhler. Die KBV will, dass Ärzte mehr Leistungen außerhalb ihrer Quartals- Obergrenzen abrechnen können. So soll zum Beispiel die Bezahlung von Darmspiegelungen und bestimmten Behandlungsgesprächen  aus den sogenannten Regelleistungsvolumen herausgenommen werden. Die Überarbeitung soll in zwei Schritten stattfinden. Die ersten Änderungen sollen demnach bereits ab 1. Juli 2009 gelten. Im zweiten Schritt wollen die Ärzte die Systematik der Honorarverteilung neu ordnen. Dem müssen die Krankenkassen zustimmen.

Die Krankenkassen zeigten Bereitschaft, bei der Überarbeitung mitzuhelfen, solange damit keine Erhöhung der Kosten verbunden ist. Mehr als die für 2009 vorgesehenen rund 30,5 Milliarden Euro soll nicht gezahlt werden. Genau das aber könnte eine Forderung der Ärzte sein. Fachärzte in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein halten die festgelegten Obergrenzen für Regelleistungen für  teilweise so knapp bemessen, dass viele Leistungen gar nicht bezahlt würden.

Verbraucherschützer wenden ein, dass der Ärzteprotest verfrüht ist. Es sei überhaupt noch nicht klar, wie viel die Ärzte tatsächlich verdienen.

Die Verhandlungen werden voraussichtlich bis zum frühen Abend dauern.(sp/dpa/AFP/ddp)

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