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Sylvia Wähling, Vorsitzende vom Menschenrechtszentrum Cottbus e.V., und Wolfgang Huber, Vorsitzender der Jury «Brandenburger Freiheitspreis».

© dpa

Verleihung im Dom zu Brandenburg: Die Freiheit hat einen Preis

An diesem Dienstag wird im Dom zu Brandenburg zum ersten Mal der "Brandenburger Freiheitspreis" verliehen. An das Menschenrechtszentrum Cottbus. Laudator ist der Schirmherr Frank-Walter Steinmeier.

Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden“, wusste Abraham Lincoln. Freiheit: Alle Welt will sie, alle Welt braucht sie. Aber welche? Die persönliche, die politische, die unternehmerische, die künstlerische. Die Freiheit des Einzelnen, des Anderen. Die Freiheit der Meinung. Die Freiheit zu etwas, die Freiheit von etwas. Und um alles das geht es beim „Brandenburger Freiheitspreis“, der an diesem Dienstag im Dom zu Brandenburg, der mit 851 Jahren ältesten Institution des Landes, erstmals vergeben wird.

Der Preis definiert Freiheit alle zwei Jahre aufs Neue. Erster Preisträger ist das Menschenrechtszentrum Cottbus, Laudator ist der Schirmherr, Außenminister Frank-Walter Steinmeier.

Für Steinmeier ist „die Freiheit, die wir heute so schätzen, nichts Selbstverständliches. Deswegen müssen wir diejenigen Menschen unterstützen, die sich in unserer Gesellschaft mutig und uneigennützig für die Freiheit engagieren“.

Gesagt, getan. Eine Jury unter Vorsitz des Domdechanten und früheren EKD-Chefs Wolfgang Huber hat das Menschenrechtszentrum ausgewählt; die Jury mit der Soziologin Jutta Allmendinger, dem Schriftsteller und Arzt Jakob Hein, dem Staatsrechtler Christoph Möllers und BVG-Chefin Sigrid Nikutta.

Schutzbedürftige Demokratie

Der Preis ist mit 25000 Euro dotiert. von Deutscher Bank und dem Technologiekonzern ZF Friedrichshafen zu gleichen Teilen finanziert. Er wird alle zwei Jahre verliehen, immer am Tag der Grundsteinlegung des Doms. Auch der frühere Kochef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, wird für eine Rede zur Preisverleihung erwartet.

Das Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. wurde 2007 gegründet. Viele ehemalige politische Gefangene der ehemaligen DDR engagieren sich und betreiben in den original erhaltenen Gebäuden des Zuchthauses eine Gedenk- und Bildungsstätte. Sylvia Wähling vom Vorstand des Zentrums empfindet den Preis als Ermutigung, „gerade vor dem Hintergrund aufkeimender nationalistischer Tendenzen besonders der jungen Generation zu zeigen, wie schutzbedürftig die Demokratie ist“.

Das Domstift als Verleiher sieht in Freiheit das Thema dieser Jahre, die Freiheit der Menschen, der Gedanken, des Geistes, und im Dom zu Brandenburg den geradezu geborenen Ort für eine solche Preisverleihung. Denn diese Kirche machte immer Staat, ob zu DDR-Zeiten mit dem Dechanten Albrecht Schönherr oder jetzt mit Wolfgang Huber, der heute um 17 Uhr eine Andacht hält.

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