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Thilo Sarrazin.

© dpa

Verleumdungsvorwürfe: Sarrazin wehrt sich gegen SPD-Chef Gabriel

Neuer Streit zwischen der SPD-Führung und Thilo Sarrazin: SPD-Chef Sigmar Gabriel wirft Sarrazin in einem Zeitungsinterview "Verleumdung der Muslime vor". Und der keilt zurück.

Zwischen der SPD-Führung und dem umstrittenen Buchautor Thilo Sarrazin bahnt sich neuer Streit an. Der frühere Bundesbankvorstand wehrte sich in einem am Montag von der Zeitung „Die Welt“ veröffentlichten Brief gegen Vorwürfe von SPD-Chef Sigmar Gabriel im Zusammenhang mit seinem umstrittenen Buch „Deutschland schafft sich ab“. Dieses enthalte „nachweislich keine einzige verleumderische Aussage zu Muslimen oder zum Islam“. Gabriel hatte am Sonntag in einem Interview seinem Parteigenossen „Verleumdungen der Muslime“ und „noch schlimmere Vererbungsthesen“ vorgeworfen.

Sarrazin antwortete auf die Vorwürfe Gabriels, in „Fragen der Vererbung“ reflektiere das Buch den Stand der Wissenschaft. Er wies zudem darauf hin, dass das Parteiordnungsverfahren 2011 gegen ihn „mit einer vollständigen Rücknahme aller Vorwürfe“ endete. Gabriel habe sich dennoch in den vergangenen Monaten wiederholt „unwahrhaftig und verleumderisch“ geäußert. Sarrazin warf dem SPD-Chef vor, bewusst Lügen zu verbreiten.

In seinem vor zwei Jahren erschienenen Buch „Deutschland schafft sich ab“ stellte Sarrazin den Geburtenrückgang, eine wachsende Unterschicht und die Zuwanderung aus muslimischen Ländern als Bedrohung für die Gesellschaft dar. Seine Thesen über angeblich erblich bedingte Defizite von Migranten sorgten für Empörung.

Das Buch wurde aber zum Bestseller. (AFP)

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