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Versöhnungsgespräche: Nordkorea lässt wieder humanitäre Hilfe ins Land

Nach der Einigung im Streit um sein Atomwaffenprogramm will Nordkorea die humanitären Projekte mit Südkorea wieder aufnehmen. Auch Familienbegegnungen sollen wieder erlaubt sein.

Seoul/Pjöngjang - Bei den ersten Versöhnungsgesprächen zwischen beiden Ländern seit sieben Monaten habe die nordkoreanische Seite vorgeschlagen, die gemeinsamen Projekte unverzüglich und im vollen Umfang fortzusetzen, berichteten südkoreanische Medien aus Pjöngjang. Auch wolle das kommunistische Nordkorea wieder über die Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen sprechen.

Über den Umfang der humanitären Vorhaben müssten sich beide Seiten jedoch noch Klarheit verschaffen, teilte der Sprecher der südkoreanischen Delegation in der nordkoreanischen Hauptstadt mit. Es habe zunächst auch keine spezifische Anfrage der nordkoreanischen Seite für die mögliche Wiederaufnahme der staatlichen Hilfslieferungen von Reis und Düngemitteln aus Südkorea gegeben.

Südkoreas Vereinigungsminister Lee Jae Joung forderte seinerseits die Führung in Pjöngjang dazu auf, die Vereinbarungen zur Beendigung des Atomwaffenprogramms umzusetzen. Nordkorea müsse seine Zusagen auf "schnelle und reibungslose" Weise erfüllen, wurde Lee zitiert. Auch Lee rief zur Wiederaufnahme der humanitären Projekte auf. Nordkorea sollte bis zum April wieder Begegnungen zwischen getrennten Familien aus beiden Ländern und die Fortsetzung der Bauarbeiten an einem ständigen Treffpunkt für die betroffenen Familien im nordkoreanischen Kumgang-Gebirge zulassen.

Ende des Nuklearprogramms

Die Wiederaufnahme der gesamtkoreanischen Ministergespräche, die bis Freitag dauern, wurde durch die Einigung bei den so genannten Sechs-Länder-Gesprächen (Nord- und Südkorea, USA, China, Japan, Russland) vor zwei Wochen ermöglicht. Nordkorea hatte erste Schritte zum Abbau seines Nuklearprogramms zugesagt. Im Gegenzug soll das Land umfangreiche Energie- und Wirtschaftshilfen erhalten.

Japan kündigte unterdessen an, die seit einem Jahr unterbrochenen Gespräche mit Nordkorea über eine Normalisierung ihrer Beziehungen am 7. und 8. März in Hanoi wieder aufzunehmen. Nach Angaben eines Regierungssprechers erwartet Tokio jedoch von Pjöngjang, konkrete Schritte zur Aufklärung des Schicksals von Japanern zu unternehmen, die in den 70er Jahren nach Nordkorea entführt worden waren. (tso/dpa)

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