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Politik: Versteckter Hilferuf

Kim Jong-Il kam also mit großen, leeren Taschen nach Russland. In Begleitung seiner Generäle besuchte er mehrere Rüstungsbetriebe und ließ sich Waffen und Rüstungstechnik vorführen, berichteten Diplomaten.

Kim Jong-Il kam also mit großen, leeren Taschen nach Russland. In Begleitung seiner Generäle besuchte er mehrere Rüstungsbetriebe und ließ sich Waffen und Rüstungstechnik vorführen, berichteten Diplomaten. Anschließend inspizierte er eine russische Kaserne. Der Hintergrund: Nordkoreas Millionen-Armee ist vor allem mit alter sowjetischer Militärtechnik ausgerüstet und benötigt dringend neues Gerät. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen besuchte Kim Jong-Il auch den Containerhafen von Wladiwostok. Davor hatte er bereits eine Nahrungsmittel-Fabrik und einen Pharmazie-Konzern besucht. Die Visiten sind ein versteckter diplomatischer Hilferuf. Nach Angaben von Hilfsorganisationen mangelt es in Nordkorea an den wichtigsten Medikamenten. Hunderttausende Kinder leiden in dem Land unter starker Mangelernährung. „Es besteht die Gefahr, dass eine Generation von Debilen heranwächst", sagt eine Mitarbeiterin der Vereinten Nationen in Pjöngjang. Um seinen Besuch einen zivilen Anstrich zu geben, besuchte Kim in Khabarovsk auch eine orthodoxe Kirche. Eine halbe Stunde habe Kim sich mit den Geistlichen unterhalten, berichteten Diplomaten. maa

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