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Politik: Viele Kinder aus Syrien traumatisiert UN legen Studie

zu Flüchtlingen vor.

Genf - Viele syrische Flüchtlingskinder leiden einer UN-Studie zufolge an psychischen Problemen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) unter Flüchtlingskindern in Jordanien und im Libanon, die am Freitag in Genf vorgestellt wurde. Insgesamt geht das Hilfswerk von 1,1 Millionen syrischen Flüchtlingskindern aus. Davon waren mit Stand 31. Oktober 201 238 in Jordanien registriert und 385 007 im Libanon. Der UNHCR-Direktor für internationalen Flüchtlingsschutz, Volker Türk, sagte am Freitag in Genf, seit dem Völkermord in Ruanda 1994 habe es keine vergleichbare Flüchtlingskatastrophe gegeben. Viele Mädchen und Jungen seien traumatisiert. Das zeige sich an Symptomen wie Schlaflosigkeit, Stottern und Bettnässen. „Die Kinder müssen Dinge verarbeiten, mit denen schon Erwachsene größte Schwierigkeiten hätten.“ Hinzu kommt: Schon Siebenjährige müssen offenbar Geld verdienen, damit ihre Familien überleben können. Mehr als 70 000 syrische Flüchtlingsfamilien leben laut der Studie ohne Vater. Dadurch seien die Kinder häufig die Hauptverdiener der Familie. Mehr als 3700 Kinder lebten getrennt von beiden Elternteilen. In Syrien selbst ist die Lage noch dramatischer. „Es gibt selbst in der Umgebung von Damaskus Kinder, die schon lange nicht mehr in der Schule waren oder noch nie ein Klassenzimmer gesehen haben“, sagte Rasha Muhrez, Koordinatorin von „SOS-Kinderdörfer“ in Syrien dem Tagesspiegel. Viele hätten ihre Familien verloren. „Sie essen nur das, was sie gerade finden. Und ständig diese Gewalt. Das ist kein normales Leben, sondern unmenschlich.“ Ch.B/KNA

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