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Politik: Viele Kirchen, viele Interessen

Zehn Wahlgänge und rund 13 Stunden hat es gedauert, bis der neue Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am späten Dienstagabend endlich gewählt war. In der Synode, dem Parlament der EKD, und der Kirchenkonferenz ist eine Vielzahl von sich zum Teil widersprechenden Interessen vertreten.

Zehn Wahlgänge und rund 13 Stunden hat es gedauert, bis der neue Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am späten Dienstagabend endlich gewählt war. In der Synode, dem Parlament der EKD, und der Kirchenkonferenz ist eine Vielzahl von sich zum Teil widersprechenden Interessen vertreten. Da ist zum einen die Unterteilung nach den Konfessionen: Unter dem Dach der EKD sind Lutheraner, Reformierte und Unierte vereinigt. Und alle drei wollen sich auch im Rat, dem höchsten Leitungsgremium, angemessen vertreten sehen. Problematisch wurde es für die Delegierten, als zwischen zwei Wahlgängen plötzlich der einzige reformierte Bewerber seine Kandidatur zurückzog. Schnell wurde ein neuer Bewerber nachnominiert – der dann auch die nötige Zweidrittelmehrheit erreichte. Aber auch die insgesamt 24 Landeskirchen sind bestrebt, „ihre“ Kandidaten im Rat durchzusetzen. Die kleineren Kirchen – in diesem Fall Bremen – fühlen sich übergangen, wenn ihr Bewerber scheitert. Und dann gibt es noch drei verschiedene synodale Gruppen: die Offene Kirche, die sich politisch eher links orientiert, die konservative Lebendige Kirche sowie ein politisch nicht zuzuordnender Gesprächskreis. Die drei Gruppen sprachen zwischen den Wahlgängen immer wieder ihr Abstimmungsverhalten ab. Bei der Wahl ging es damit vor allem um den Ausgleich dieser unterschiedlichen Interessen. vs

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