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Vier Attentate innerhalb von 24 Stunden: Taliban greifen Stützpunkte in Afghanistan an

Wenige Tage vor der Nato-Konferenz zur Lage in Afghanistan haben die Taliban mit einer massiven Anschlagsserie Stärke demonstriert.

Dschalalabad - Bei einem von vier Attentaten binnen 24 Stunden kamen im nördlich gelegenen Kundus mindestens zehn Zivilisten ums Leben – darunter drei Kinder. Zuvor wehrten Nato-Soldaten am Samstag einen Angriff der Rebellen auf einen Flughafen in Dschalalabad im Osten Afghanistans ab. Im ebenfalls östlich gelegenen Kunar lieferten sich afghanische und internationale Truppen stundenlange Gefechte mit Aufständischen. Drei Rebellen starben, wie die Internationale Afghanistan-Schutztruppe (Isaf) mitteilte.

Die drei Anschläge am Samstag ereigneten sich am neunten Jahrestag des Taliban-Sturzes durch die US-geführten Truppen. Bereits am Freitag hatte ein Selbstmordattentäter in Kabul einen Nato-Konvoi angegriffen und dabei zwei Soldaten verletzt. Es war der erste schwere Anschlag in der afghanischen Hauptstadt seit drei Monaten. Ziel des Anschlags in Kundus am Samstag war den Behörden zufolge ein örtlicher Milizenführer gewesen, der bei dem Attentat ums Leben gekommen sei. 18 weitere Menschen seien verletzt worden.

Im Norden Afghanistans sind auch Bundeswehrsoldaten stationiert. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte am Samstag in Berlin, es befänden sich derzeit keine deutschen Soldaten im Gefecht. In der kommenden Woche kommen Nato-Vertreter in Lissabon zusammen, um über Afghanistan zu beraten. Vor allem auf europäische Nato-Länder wächst der Druck, den langwierigen Krieg zu beenden. Auch in den USA stellt die Regierung in Kürze die Weichen für die weitere Afghanistan-Politik. Es wird erwartet, dass Präsident Barack Obama an seinen Plänen festhält, von Mitte 2011 an die Truppen schrittweise abzuziehen.

Bundeswehrsoldaten können künftig für ihren Einsatz im Kampf, etwa in Afghanistan, mit einem Orden ausgezeichnet werden. Bundespräsident Christian Wulff habe die neue Gefechtsmedaille auf Initiative von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) gebilligt, berichtet der „Spiegel“. Die Sonderstufe der Einsatzmedaille der Bundeswehr soll demnach an jene Soldaten verliehen werden, die „mindestens einmal aktiv an Gefechtshandlungen teilgenommen oder unter hoher persönlicher Gefährdung terroristische oder militärische Gewalt erlitten“ haben. AFP/rtr

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