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Mark Zuckerberg, Vorstandsvorsitzender von Facebook, spricht auf der Münchner Sicherheitskonferenz.

© Foto: Sven Hoppe/dpa

Vier Fragen an Josef Joffe: Was macht die Welt?

Zuckerberg folgen, Klobuchar feiern und keinen in Rente schicken? Die Antworten des Kolumnisten auf die Fragen der Woche.

Mark Zuckerberg ist Gast auf der Münchner Sicherheitskonferenz – ist die Cyberfrage damit als Top-Gefahrenquelle markiert?
WmdW hat ihn dort erlebt, sogar mit Schlips und Anzug. Erst dachte er, das ist nicht Z., sondern dessen genial programmierter KI-Klon mit einem ewig starren Gesichtsausdruck. Aber dann wurde es menschlicher. Z. sprach präzise, klug und nachdenklich, als er ausbreitete, wie Facebook gegen Fake News, Wahlmanipulation und Hassparolen im Netz vorgeht. Das klang so vernünftig, dass WmdW seinen Facebook- und Instagram-Account vorläufig nicht löschen wird, obwohl Z. im Silicon Valley wieder T-Shirt tragen wird.

Eine Frau kündigt an, Donald Trump zu schlagen, und sieht dabei höchst siegessicher aus. Wer ist Amy J. Klobuchar?
Ob die langdienende Senatorin Trump schlägt, weiß WmdW nicht, ist sich aber halbwegs sicher, dass die Demokraten sie nominieren werden – entweder als Nr. 1 oder als Vize. Die andere Frau, Elizabeth Warren, steht wie Bernie Sanders zu weit links. Biden verblasst bereits, und dem Jungmann Buttigieg fehlen Gewicht und Gravitas. AJK wirkt frisch, intelligent und kompetent. Sie dröhnt nicht über Sozialismus und stammt aus dem Mittelwesten, wo sie Trump wahlentscheidende Staaten wegnehmen könnte. Die Voraussage gilt bis zum Super Tuesday am 3. März mit insgesamt 14 Vorwahlen.

AKK, Klinsmann, Bischof Marx – Rücktritte und ihre Ankündigungen häufen sich. Wen würde WmdW denn gern in Rente schicken?
WmdW wird in diese Falle nicht tappen, weil er sich mit seiner Ab-in-die-Rente-Liste nicht tausend Feinde machen will. Stattdessen will er AKK loben. Sie hat gecheckt, dass sie in Erfurt die Meisterprüfung verpatzt hat. Wie viele Großkopferten kennen wir, die so konsequent handeln, statt einen Fehltritt auf andere abzuwälzen oder sich winselnd zu entschuldigen, um ihre Haut zu retten? AKK ist eine Ehrenfrau, die noch gebraucht wird. Ansonsten hält WmdW nicht viel von Früh-Verrentung in Zeiten, wo die Lebenserwartung wächst, die Knochenarbeit schwindet und die Fortpflanzungslust sinkt. Peilen wir also 75 an.

Ein letztes Wort zur FDP…
Zu der fällt einem nach Erfurt nichts mehr ein, obwohl sie als Korrektiv zu den staatsgläubigen Parteien wichtiger denn je ist. Aber die Lindner-Liberalen wanken wieder der Fünf-Prozent- Hürde entgegen, weil sie zweimal gepatzt haben: zuletzt mit dem Kemmerich-Fiasko in Erfurt, davor – 2017 – mit der Verweigerung der Regierungsverantwortung in einer Jamaika-Koalition . Die FDP hat seit 1949 jahrzehntelang mitregiert; ihre Vorsitzenden wie Scheel, Genscher und Lambsdorff waren irgendwie schlauer.

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