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Politik: Völlig unfrustriert

Wie die Linkspartei im Wahlkampf auftritt

Von Matthias Meisner

Berlin - „Bundesweit wählbar“ wird auf den Wahlplakaten der Linkspartei stehen, die von kommender Woche an bundesweit geklebt werden. Edmund Stoibers Spruch über die Ostdeutschen kannten die Werber der Partei noch nicht, als sie die Kampagne konzipierten. Jetzt scheint es, als wollten Reiner Strutz von Trialon und Volker Ludwig von DiG dem CSU- Chef die passende Antwort geben. Die beiden Firmen haben für die Linkspartei in Berlin eine Art „Agentur-WG“ aufgemacht. „Dem Trübsinn ein Ende“ heißt einer der Slogans, dazu ein stilisierter Regenschirm. Die Parteispitze, die vor einigen Tagen den Werbeauftritt begutachtete, kürte dieses Plakat spontan zu ihrem Lieblingsmotiv.

An diesem Freitag will PDS-Wahlkampfchef Bodo Ramelow die Kampagne vorstellen. Frisch, leicht, modern und optimistisch will sich die Linkspartei präsentieren, weder im Osten noch im Westen als Trupp Frustrierter gelten. „Bundesweit wählbar“ sei die „wirkliche Nachricht dieses Wahlkampfes“, sagt Ludwig. Formal stimmt das nicht ganz, praktisch schon – denn unter dem neuen Etikett dürfen Gregor Gysi und sein Bündnispartner Oskar Lafontaine in den alten Ländern auf erheblichen Stimmenzuwachs hoffen.

Im Westen wird auf den Plakaten nur „Die Linke“ stehen, im Osten kommt der Zusatz „PDS“ dazu. Nur die Kino- und TV-Werbung ist bundesweit einheitlich. Extra für die neuen Länder wird ein Plakat mit großem Prozentzeichen angeboten: „100 Prozent für den Osten“. Lafontaine bekam die fertigen Bilder am Wochenende bei einer WASG-Vorstandssitzung in Fulda gezeigt. Auch ihm hat die Arbeit der Werbeleute gefallen – er lobte die cleveren Ostdeutschen.

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