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Politik: Voll daneben

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN In Wahlkampfzeiten geht es für jeden Politiker darum, sich so volksnah wie möglich zu zeigen. Wer später mal regieren möchte, muss schließlich die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich wissen.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

In Wahlkampfzeiten geht es für jeden Politiker darum, sich so volksnah wie möglich zu zeigen. Wer später mal regieren möchte, muss schließlich die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich wissen. So reisen unsere Politiker nun im Sommer durch die Lande, schütteln Hände, trinken mit dem Wahlvolk Kaffee oder Bier – und reden über das, was die Menschen bewegt. Im Zweifelsfall besinnen sie sich auf den guten deutschen Volkssport Nummer eins: Fußball. Das hilft immer. Schon während der gesamten Fußball-Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea überboten sich die Volksvertreter mit immer neuen Fußball-Vergleichen: Die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit wurde da von den Sozialdemokraten beschworen, während Unions-Kanzlerkandidat Stoiber in nahezu jeder Wahlkampfrede von dem tollen Team rund um den Mannschaftskapitän Stoiber redete. Aber, wie heißt es so schön? Taten statt Worte! Wer überzeugen will, muss auch Handlungsfähigkeit beweisen. Von Bundeskanzler Gerhard Schröder kennen wir schon die Bilder, auf denen er kickt. Und nachher genüsslich seine Currywurst verspeist. So richtig volksnah. Da will natürlich auch sein Herausforderer Edmund Stoiber mitziehen. Beim Zielen auf eine Fußballtorwand im oberpfälzischen Kötzting verschätzte sich der bayerische Ministerpräsident jedoch gewaltig. Statt im Tor landete der Ball im Gesicht einer bereits etwas älteren Zuschauerin. Zum Glück waren sofort Sanitäter da, die die Platzwunde am Kopf verarztet haben. Der Kommentar der Angeschossenen: „Ich habe mich selbst in Gefahr begeben.“ Also alles halb so wild – so lange sich Stoiber keinen schlimmeren Fehltritt leistet.Cordula Eubel

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