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Politik: Von Rom nach Den Haag

Der Kanadier Philippe Kirsch hat die Verhandlungen zur Entstehung des Strafgerichtshofes geleitet – nun wird er der erste Präsident

18 Richterinnen und Richter werden dem neuen Strafgerichtshof angehören. Nach 33 Wahlrunden wurden sie im Februar in New York von Vertretern der Mitgliedstaaten für das Amt ausgesucht. Drei der Gewählten kommen aus afrikanischen Staaten, drei aus Asien, eine Richterin ist aus Osteuropa, vier aus Lateinamerika und der Karibik, sieben aus Westeuropa und anderen Staaten. Unter ihnen ist auch der renommierte deutsche Jurist und Diplomat Hans Peter Kaul, der sich durch seinen unbeirrten Einsatz für den Gerichtshof einen Namen machte. Präsident des Internationalen Strafgerichtshofs wird der Kanadier Philippe Kirsch. Er leitete die Verhandlungen in Rom für das Entstehen des Strafgerichtshofs im Sommer 1998. Er ist Experte für internationales Recht, insbesondere für Fragen des Terrorrismus und der Sicherheit im Luftverkehr. Er gilt als entschlossen und hochgradig pragmatisch. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre.

Zwei Vizepräsidentinnen werden an seiner Seite arbeiten: Elizabeth Odio Benito aus Costa Rica hat bereits Erfahrungen als Richterin und Vizepräsidentin am UNTribunal für Ex-Jugoslawien gesammelt. Ihr Spezialgebiet sind Menschenrechte, sie arbeitete unter anderem an der Konvention gegen Folter mit, und ist spezialisiert auf die Prävention der Diskriminierung von Minderheiten. Ihr besonderes Augenmerk gilt Sexualdelikten gegen Frauen. Sie wird neun Jahre im Amt bleiben.

Zweite Vizepräsidentin ist die Ghanaerin Akua Kuenyehia, die als Professorin für Jura an der Universität Ghana und am Obersten Gerichtshof ihres Landes arbeitete. Auch Kuenyehia beschäftigt sich seit Jahren mit geschlechtsspezifischen Gewaltdelikten. Ihre Amtszeit beträgt drei Jahre. cdf

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