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Vor der Berlin-Wahl: Viele sind noch unentschlossen

Die SPD liegt eine reichliche Woche vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus unangefochten vorn, Klaus Wowereit kann sich den Koalitionspartner wohl aussuchen. Doch viele Wahlberechtigte sind noch unentschlossen.

Von Matthias Schlegel

Auf den ersten Blick könnte dieser Eindruck entstehen. Doch das Politbarometer vom gestrigen Freitag kommt auch zu der Erkenntnis, dass 44 Prozent der befragten Berliner noch nicht genau wissen, ob sie am 18. September wählen oder wen sie wählen. Am unsichersten sind sich die Grünen-Anhänger. Von ihnen stellen noch 30 Prozent ihre derzeitige Parteipräferenz infrage. Bei den SPD-Anhängern sind es 27, bei denen der CDU 19 und bei denen der Linken 18 Prozent, die sich noch nicht entschieden haben. Deshalb hätten „Mobilisierungseffekte und damit wie immer auch die tatsächliche Wahlbeteiligung Einfluss auf das finale Abschneiden der Parteien“, stellt die Forschungsgruppe Wahlen fest, die das Politbarometer Extra im Auftrag von ZDF und Tagesspiegel erstellte. Telefonisch befragt wurden dafür im Zeitraum vom 5. bis zum 8. September in Berlin 1492 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.

Für 69 Prozent der Berliner ist die Wahl lokalpolitisch motiviert. Nur 27 Prozent der Befragten erklärten ihre aktuelle Favorisierung einer Partei mit der Bundespolitik. Am größten war die bundespolitische Motivation bei den Linken-Anhängern verbreitet. 35 Prozent von ihnen führten diesen Grund an.

Ein deutliches Leistungsgefälle ist in der Bewertung der Arbeit von Senat und Opposition auszumachen. Auf einer Skala zwischen plus 5 und minus 5 beurteilen die Befragten die Leistung der SPD im Senat mit plus 0,6 zwar relativ schwach, aber deutlich schlechter fällt die Bewertung der Linkspartei im Senat mit minus 1,0 aus. In der Opposition wird der FDP mit minus 2,3 ein besonders schlechtes Zeugnis ausgestellt. Die CDU wird mit minus 0,7 eingeschätzt, während die Grünen mit plus 0,3 knapp im positiven Bereich liegen.

Klaus Wowereit besitze als Regierender Bürgermeister im Vergleich zu seinen Amtsvorgängern „zwar nur unterdurchschnittliche Reputation“, urteilen die Wahlforscher. Er sei dennoch den anderen derzeitigen Spitzenkandidaten „weit überlegen“. Laut Politbarometer hat Wowereit bei der Frage nach dem gewünschten Bürgermeister mit 52 Prozent seinen Vorsprung vor seinen Herausforderern Renate Künast (20 Prozent) und Frank Henkel (17 Prozent) weiter ausgebaut.

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