zum Hauptinhalt

Vor Olympia: China erbost über Bush-Treffen mit Dissidenten

Mit Entrüstung hat China auf politische Signale aus Washington zur Menschenrechtslage reagiert. Eine Resolution des US-Repräsentantenhauses finden die Chinesen "abscheulich" - und auch Präsident Bushs jüngster Schachzug kommt in Peking nicht gut an.

China hat mit heftiger Kritik auf ein Treffen von US-Präsident George W. Bush mit chinesischen Dissidenten im Weißen Haus reagiert. Die Zusammenkunft sende ein "falsches Signal" an anti-chinesische Kräfte, sagte Außenamtssprecher Liu Jianchao am Mittwochabend. "Wir äußern unser starkes Missfallen und unsere feste Ablehnung", hieß es weiter. Mit dem Treffen hätten die USA "sich auf grobe Weise in Chinas innere Angelegenheiten eingemischt und eine sehr falsche Botschaft an feindliche anti-chinesische Kräfte gesandt".

Bush hatte am Dienstag fünf Dissidenten im Weißen Haus empfangen und mit ihnen über die Menschenrechtslage in China beraten. Der US-Präsident habe den Aktivisten versichert, "dass er die Botschaft der Freiheit mitbringen werde, wenn er zu den Spielen nach Peking reist", sagte seine Sprecherin Dana Perino. Bush wird kommende Woche zur Eröffnung der Olympischen Spiele in der chinesischen Hauptstadt erwartet.

Eine Resolution des US-Repräsentantenhauses bezeichnete Liu als "abscheulich". Das Repräsentantenhaus hatte die chinesische Führung am Mittwoch in einer Resolution aufgefordert, die Menschenrechte zu respektieren und damit "die olympische Tradition von Freiheit und Offenheit» zu würdigen. China solle die "Unterdrückung tibetischer und uigurischer Bürger" und die Regierungen im Sudan und in Birma nicht weiter unterstützen. Diese Parlamentarier wollten die Olympischen Spiele "politisieren, stören und sabotieren", kommentierte der chinesische Ministeriumssprecher. (sf/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false