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Vorstandswahl: Merkel als CDU-Vorsitzende wiedergewählt

Bundeskanzlerin Merkel bleibt für zwei weitere Jahre CDU-Bundesvorsitzende. Merkel wurde auf dem Karlsruher CDU-Parteitag mit 90,4 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt. Auch Finanzminister Schäuble hat weiter großen Rückhalt in der Partei.

Die CDU hat Angela Merkel bei ihrer Wiederwahl zur Vorsitzenden breiten Rückhalt gegeben. Auf dem Parteitag in Karlsruhe erhielt die 56-Jährige am Montag nach Angaben der CDU 90,4 Prozent. Abgegeben wurden insgesamt 952 Stimmen, ungültig waren 3.

Mit Ja stimmten 842, mit Nein 89 Delegierte, 18 enthielten sich. Vor zwei Jahren hatte sie 94,83 Prozent bekommen.

Die CDU wertet wie andere Parteien auch die Enthaltungen als ungültig und zählt sie nicht mit. Rechnet man dagegen die Enthaltungen ein, ergibt sich ein Ergebnis von 88,7 Prozent Ja-Stimmen aller abgegebenen gültigen Stimmen.

Trotz des schlechten Starts der schwarz-gelben Bundesregierung geht die Vorsitzende damit ohne Dämpfer in das Jahr 2011 mit vielen Wahlen in den Ländern. Merkel führt die CDU seit April 2000. Ihr bestes Ergebnis erzielte Merkel bisher mit 95,94 Prozent bei ihrer ersten Wahl im April 2000 in Essen. Ihr bisher schlechtestes Ergebnis bekam sie mit 88,4 Prozent 2004 in Düsseldorf.

Nach CDU-Chefin Merkel wurde CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe im Amt bestätigt. Gröhe erhielt 90,3 Prozent der Stimmen. Der 49-jährige Jurist hatte im Oktober kommissarisch den Posten von Ronald Pofalla übernommen, der nach dem Sieg bei der Bundestagswahl Kanzleramtsminister geworden war. Im März war Gröhe dann bei einem kleinen Parteitag erstmals zum Generalsekretär gewählt worden. Damals erhielt er 96,7 Prozent.

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, Umweltminister Norbert Röttgen, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und Bildungsministerin Annette Schavan wurden als stellvertretende Parteivorsitzende gewählt. Röttgen erhielt mit 88,2 Prozent das beste Ergebnis der vier Stellvertreter. Von der Leyen und Bouffier kamen auf 85,12 Prozent der abgegebenen Stimmen. Auf Schavan entfielen 64,17 Prozent.

Neuer Bundesschatzmeister ist Helmut Linssen. Der frühere nordrhein-westfälische Finanzminister wurde mit 97,18 Prozent gewählt. Er folgt auf Eckart von Klaeden, der nicht wieder antrat.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat trotz der Kritik an seiner Person weiterhin großen Rückhalt in der Partei. Bei der Wahl zum Parteipräsidium kam Schäuble auf 85,64 Prozent der abgegebenen Stimmen. Zuvor hatte er bei den Delegierten um Vertrauen geworben. "Ich habe ein Jahr hinter mir, das schwerer war, als ich es mir vorgestellt und gewünscht habe", sagte Schäuble. Doch sei er bereit "meinen Dienst weiter zu leisten, wenn ich es kann".

Mit 94,43 Prozent wurde die Spitzenkandidatin der CDU für Landtagswahl in Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner, ins Parteipräsidium gewählt. Auf 78,78 Prozent kam Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich. Der Vorsitzende der CDU-Arbeitnehmerschaft, Karl-Josef Laumann, erhielt 76,53 Prozent. Der Staatsminister im Kanzleramt, Eckart von Klaeden, erreichte 65,27 Prozent.

Eine Schlappe musste der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, einstecken. Auf ihn entfielen nur 57,34 Prozent. Unmerklich besser schnitt die saarländische Frauenpolitikerin Annegret Kramp-Karrenbauer mit 57,45 Prozent ab. (dpa/dapd/AFP)

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