Vorwahl in New York: Donald Trumps Heimspiel

Ein Auftritt vor Millionen, zur besten Sendezeit – so eine Chance lässt sich Donald Trump nicht entgehen. Anfang März hat der Präsidentschaftskandidat in eines seiner Luxus-Resorts in Florida geladen. Journalisten sind gekommen, um zu hören, was der Republikaner zu den jüngsten Vorwahlen zu sagen hat. Doch was macht Trump? Er präsentiert eine Auswahl von Produkten, die unter seinem Namen vermarktet werden: Trump-Steaks und Trump-Wein, Trump-Wasser und ein Hochglanz-Heft, das er als „Trump-Magazine“ anpreist.

Für seine Produktschau hat Trump neben dem Werbeinteresse auch politischen Anlass. Mitt Romney, der konservative Präsidentschaftskandidat 2012, hat sich wenige Tage zuvor gegen Trump gestellt: Der sei ein Hochstapler und Betrüger, viele seiner Geschäftsideen seien gefloppt. „Was ist aus ,Trump Airlines‘ geworden?“, fragte Romney. „Was aus der Trump-Universität? Und was aus Trump- Magazine, Trump-Wodka, Trump-Steaks und Trump-Hypotheken-Darlehen?“

Jetzt hält Trump dagegen. Er habe die Palette aufgefahren, um „all die hässlichen Dinge“, die über ihn gesagt wurden, zu widerlegen. „Da ist das Wasser“, weist er auf Paletten mit eingeschweißten Plastikflaschen, auf denen der Name Trump prangt. „Und hier sind die Trump-Steaks.“ Dann reckt er selbstbewusst den Kopf und wirft einem Journalisten in der dritten Reihe ein Hochglanz-Heft in den Schoß. „Hatte da nicht jemand behauptet, das Trump-Magazin gebe es nicht mehr?“ In den folgenden Tagen finden Zeitungen heraus, dass die Produkt-Show eine Hochstapelei war. Aber da sind die Kameras längst abgeschaltet.

Wieder einmal triumphiert der Schein über das Sein. Das ist es, was Donald Trump und seine Heimatstadt New York oft gemeinsam haben. Wenn am heutigen Dienstag hier die Vorwahl abgehalten wird, beginnt für Donald Trump die erste von zwei entscheidenden Etappen ...

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