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Politik: „Vroni-Plag“ soll Antwort veröffentlichen Chatzimarkakis will seine Doktorarbeit verteidigen

Berlin - Der Europaabgeordnete Jorgo Chatzimarkakis (FDP) hat die Internetplattform „Vroni-Plag“ aufgefordert, seine Antwort auf die Vorwürfe gegen seine Doktorarbeit auf der Internetseite zu veröffentlichen. „Wer Transparenz einfordert, muss auch Transparenz ermöglichen“, sagte Chatzimarkakis dem Tagesspiegel am Donnerstag.

Berlin - Der Europaabgeordnete Jorgo Chatzimarkakis (FDP) hat die Internetplattform „Vroni-Plag“ aufgefordert, seine Antwort auf die Vorwürfe gegen seine Doktorarbeit auf der Internetseite zu veröffentlichen. „Wer Transparenz einfordert, muss auch Transparenz ermöglichen“, sagte Chatzimarkakis dem Tagesspiegel am Donnerstag. „Vroni-Plag“ wirft dem Politiker vor, er habe auf vielen Seiten falsch zitiert. Die Universität Bonn will die Dissertation prüfen. Inzwischen listet die Internetplattform Plagiatsfunde auf rund 45 Prozent der Seiten auf, darunter sind aber viele lediglich als Plagiat gemeldete, aber noch nicht überprüfte und verifizierte Textstellen.

Chatzimarkakis sagte, er habe inzwischen seine Doktorarbeit überprüft und falsche Vorhaltungen der anonymen Plagiatsjäger gefunden. So werfe „VroniPlag“ ihm etwa ein Komplettplagiat vor, wenn er aus der früheren Auflage eines wissenschaftlichen Werkes zitiere, weil die Plattform eine spätere Auflage des zitierten Werkes herangezogen habe. „Ich kann zu jeder kritisierten Textpassage eine Stellungnahme abgeben“, kündigte er an. Chatzimarkakis hat die Universität Bonn selbst um eine Prüfung der Arbeit gebeten. Er erklärte, er habe dreierlei Zitierweisen verwendet, was Raum für Missverständnisse schaffe.

An der Überprüfung der Doktorarbeit des früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatten Plagiatsjäger der Internetplattform „Gutten-Plag“ großen Anteil. Nach deren Muster wurde im März „Vroni-Plag“ gegründet, die zunächst die Doktorarbeit einer Tochter des CSU-Politikers Edmund Stoiber untersuchte und sich dann der Dissertation der FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin widmete. Die Liberale legte inzwischen alle Parteiämter nieder und trat als Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments zurück. Die Universität Heidelberg prüft ihre Arbeit. hmt

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