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Politik: „Wachstum ist zu schwach“

Wirtschaftsforscher: Arbeitslosigkeit wird kaum sinken

Berlin (brö). Die Arbeitslosigkeit in Deutschland wird in den kommenden Monaten nicht nennenswert sinken. In einer Umfrage des Tagesspiegels sagten Wirtschaftsforscher, erst im Frühjahr 2003 sei mit einem Absinken unter die Marke von vier Millionen Arbeitslosen zu rechnen. Zuvor werde die Arbeitslosigkeit sogar saisonbereinigt weiter ansteigen. „Das Wirtschaftswachstum ist zu schwach, erst wenn das Bruttoinlandsprodukt um mehr als 1,8 Prozent zulegt, stellen die Unternehmen wieder mehr Leute ein“, sagte Stefan Bielmeier, Volkswirt bei der Deutschen Bank.

Schuld am schwachen Wachstum sind die Unsicherheit und die schlechte Stimmung in den Unternehmen. Der Ifo-Geschäftsklima-Index, ein wichtiger Indikator für die Entwicklung der deutschen Konjunktur, sank im August zum dritten Mal in Folge. Der Wert für Westdeutschland sank von 89,9 auf 88,8 Punkte, in Ostdeutschland von 99,6 auf 99,1 Punkte. Dies signalisiere, dass der Aufschwung zumindest vorübergehend unterbrochen sein könnte, sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn.

Das Institut ermittelt den Index in einer monatlichen Umfrage unter 7000 Firmen. Im August schätzten sie sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate schlechter ein als im Juli. Besonders in der Industrie gab es viel Pessimismus. Eine weitere Verschlechterung der Stimmung in den kommenden Monaten schließt das Ifo-Institut nicht aus. Dagegen hofft die Bundesregierung weiter auf eine Aufhellung der Lage in den kommenden Monaten, wie das Finanzministerium erklärte.

Die schwachen Aussichten drückten auch die Kurse an den Börsen. Der Deutsche Akienindex Dax verlor bis zum späten Nachmittag fast vier Prozent.

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