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Politik: Wähler sehen Aufschwung, aber Union und FDP profitieren nicht

BERLIN/BONN .Gut zwei Monate vor der Bundestagswahl wird die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland unter den Bürgern zunehmend positiv eingeschätzt.

BERLIN/BONN .Gut zwei Monate vor der Bundestagswahl wird die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland unter den Bürgern zunehmend positiv eingeschätzt.Nach dem neuesten ZDF-Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen sind 42 Prozent der Befragten der Meinung, es gehe aufwärts.Das ist der höchste Wert seit 1994.Doch kann die Bonner Koalition von Union und FDP vom wachsenden Optimismus nicht profitieren.Nach der Umfrage würden SPD und Grüne nach wie vor eine Mehrheit im Bundestag stellen, würde am kommenden Sonntag gewählt.

Die politische Stimmungslage im Juli zeigt laut Politbarometer leichte Sympathiegewinne sowohl für SPD als auch CDU/CSU.Nach den Umfrage-Ergebnissen der Forschungsgruppe Wahlen kämen die Parteien auf folgende Prozentzahlen, wäre am kommenden Sonntag die Bundestagswahl: SPD 42 Prozent, CDU/CSU 37 Prozent, die Grünen 7 Prozent, FDP 5 Prozent, PDS 4 Prozent, Sonstige 5 Prozent.Damit wäre eine rot-grüne Koalition auch möglich, wenn die PDS doch in den Bundestag einziehen würde.

Doch wächst unter den Bürgern den Umfrageergebnissen zufolge der Wunsch nach einer Großen Koalition.Unter allen Befragten wird sie von 33 Prozent als beste Lösung genannt.Nur 10 Prozent wollen eine Fortsetzung des bestehenden Regierungsbündnisses von Union und FDP.24 Prozent aller Bürger, aber auch nur ein Drittel der SPD-Anhänger befürworten eine rot-grüne Bundesregierung.Unter den FDP-Anhängern ist mit 36 Prozent erstmals in dieser Wahlperiode die Gruppe derer am stärksten, die eine sozialliberale Koalition vorziehen würden.SPD-Kanzlerkandidat Schröder liegt in der Wertschätzung der FDP-Anhänger zudem mittlerweile deutlich vor Bundeskanzler Kohl.

Die Zahlen des ZDF-Politbarometers decken sich weitgehend mit zwei ebenfalls am Freitag veröffentlichten Umfragen der Institute Emnid und dimap.Nach der Emnid-Erhebung im Auftrag des Senders n-tv kommen die Grünen allerdings auf nur 5 Prozent der Stimmen.Dagegen liegt die SPD bei der dimap-Umfrage im Auftrag des Mitteldeutschen Rundfunks bei 43 Prozent.

Nach dem ZDF-Politbarometer hat sich die Zahl derer, die die wirtschaftliche Entwicklung positiv bewerten, seit Dezember mehr als verdoppelt.Damals waren nur 20 Prozent der Meinung, es gehe aufwärts.1994 konnten Union und FDP nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Erholung einen Rückstand in den Umfragen in den Monaten vor der Wahl aufholen.Dies scheint sich in diesem Umfang nicht zu wiederholen.Ein Drittel der Befragten traut der SPD zu, die wirtschaftlichen Probleme zu lösen, nur ein Fünftel aber glaubt, die Union sei die kompetentere Partei.

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