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In Deutschland durften schon türkische Staatsbürger Wählen. Nun sind die Türken in der Türkei dran.

© DPA

Wahlen in der Türkei: Premiere für das türkische Wahlsystem

53 Millionen Türken sind zum ersten Mal in ihrer Geschichte zur Wahl eines Präsidenten aufgerufen. Es könnte ein Bruch im politischen System der Türkei bedeuten. Wie die Wahl funktioniert lesen Sie hier.

Zum ersten Mal bestimmen die Türken an diesem Sonntag ihren Staatspräsidenten in einer Direktwahl durch das Volk. Zur Wahl aufgerufen sind rund 53 Millionen Menschen, die an 161.000 Urnen abstimmen können. Hinzu kommen rund 2,8 Millionen Wähler im Ausland, die an ihren jeweiligen Wohnorten bereits vom 31. Juli bis zum 3. August abstimmen konnten. Deren Beteiligung war mit 8,6 Prozent allerdings gering. In der Türkei selbst wird am Sonntag trotz der Ferienzeit eine hohe Beteiligung erwartet.

In den Wahllokalen erhalten die Wähler einen Wahlzettel mit den Fotos und Namen der drei Kandidaten, Recep Tayyip Erdogan, Ekmeleddin Ihsanoglu und Selahattin Demirtas. In einen Kreis unter seinen Favoriten drückt der Wähler in der Kabine mit einem Stempel das Wort „Evet“ – Ja. Mancherorts steht auf dem Stempel auch „Tercih“ – „Präferenz“.

Bei der Auszählung der Stimmen sind Vertreter der verschiedenen Parteien anwesend. Nach den Kommunalwahlen im März, die Erdogans Partei AKP klar gewann, gab es zahlreiche Beschwerden gegen angebliche Unregelmäßigkeiten. Wie in der Türkei üblich, darf am Wahltag kein Alkohol verkauft werden. Die Stimmabgabe endet um 17.00 Uhr MESZ.

Das vorläufige amtliche Endergebis soll am Tag nach der Wahl bekannt gegeben werden. Verlässliche Hochrechnungen wird es allerdings bereits am Wahlabend geben.

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