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Wahlen in Frankreich: Europa sagt "Nein" zu Sarkozy

Einer Umfrage zu Folge haben sich die Europäer Ségolène Royal als Präsidentin gewünscht. Doch die Londoner "Times" hält Nicolas Sarkozy, der seit Monaten führt, für den besten Kandidaten.

London - Ginge es nach den Bürgern in den wichtigsten EU-Partnerländern Frankreichs, würde die Sozialistin Ségolène Royal bei der Präsidentschaftswahl zum Staatsoberhaupt gewählt. In einer Umfrage in Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien für die "Financial Times" sprachen sich 16 Prozent der Befragten für Royal aus. Nur sieben Prozent sähen gerne den konservativen Ex-Innenminister Nicolas Sarkozy an Frankreichs Staatsspitze.

Damit ist der Trend in den vier EU-Ländern genau umgekehrt wie in Frankreich, wo Sarkozy seit Monaten die Umfragen anführt. Dies bestätigte erneut die gleichzeitig stattfindende Erhebung für die "Financial Times" in Frankreich. Darin sprachen sich 23 Prozent der Franzosen für Sarkozy aus und 22 Prozent für Royal. Befragt wurden durch das Institut Harris Interactive 5526 Erwachsene in den fünf EU-Ländern.

Royal ein "sprunghaftes Leichtgewicht"

Wie schon das britische Wirtschaftsmagazin "The Economist" plädierte jetzt auch die Londoner "Times" für Sarkozy als Präsidenten. Er sei "die beste Hoffnung" für Frankreich, endlich wichtige Reformen anzugehen, hieß es in dem Blatt unter dem Titel "Eine Chance für Frankreich". Sarkozy verstehe "die Notwendigkeit, die Beziehungen mit Amerika wiederherzustellen, gegen Extremismus und Entfremdung in den Einwanderer-Ghettos vorzugehen, die Steuern zu senken und den Umschwung einer Wirtschaft zu schaffen, die im Leerlauf läuft". Dafür verdiene es der Chef der Regierungspartei UMP, "in die zweite Runde mit einem großen Vorsprung einzuziehen".

Laut "Times" liegt ein Teil der Anziehungskraft Sarkozys aber auch "in der Schwäche seiner Rivalen". So sei die Sozialistin Royal ein "sprunghaftes Leichtgewicht", das kein Bewusstsein dafür habe, "wie der klischeehafte und dogmatische Sozialismus in der Vergangenheit in dem Land gescheitert ist". (tso/AFP)

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