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Wahlkampfthema Rente: Union findet keine Antwort auf Schulz

Die CDU kritisiert die Rentenpläne von Schulz, aber bleibt den Wählern eine Antwort schuldig.

Von Robert Birnbaum

Rentenwahlkämpfe sind ein riskantes Unterfangen. Das Thema ist kompliziert und die Gefahr groß, mit allem missverstanden zu werden, was nicht auf den allerersten Blick wie eine Wohltat aussieht. Dass die CDU wenig Interesse daran hat, das Thema überhaupt anzufassen, lässt sich taktisch also nachvollziehen. Und selbst inhaltlich spricht einiges dafür, dass die reale Rentenentwicklung bis zum Jahr 2030 kein großes Eingreifen erfordert, weil keine Altersarmut droht, bloß weil die Rechengröße „Rentenniveau“ absinkt. Andererseits – keinen Rentenwahlkampf führen zu wollen, ist auch riskant. Man setzt sich da schnell dem Verdacht aus, unangenehme Wahrheiten zu verschweigen. Dazu muss man als CDU-Generalsekretär bloß eine Rentenkommission ins Spiel bringen. Die Botschaft lautet dann nämlich: Liebe Wähler, es gibt ein Problem, aber lasst es uns mal lieber noch ein bisschen vertagen! Das Rentenkonzept des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz enthält einen Anteil Mogelpackung, weil es in dem Jahr endet, in dem die Probleme mit den „Babyboomer“-Senioren erst richtig anfangen. Aber Schulz zeigt eine Richtung auf. Die Union findet die Richtung falsch. Dann soll sie wenigstens in eine andere zeigen.

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