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Politik: Wahlsiegerin Megawati plädiert für Autonomie im Gegensatz zu Unabhängigkeit

Die indonesische Wahlsiegerin und Präsidentschaftskandidatin Megawati Sukarnoputri hat die Bevölkerung Ost-Timors aufgerufen, sich für Autonomie innerhalb Indonesiens und gegen die Unabhängigkeit zu entscheiden. Am 30.

Die indonesische Wahlsiegerin und Präsidentschaftskandidatin Megawati Sukarnoputri hat die Bevölkerung Ost-Timors aufgerufen, sich für Autonomie innerhalb Indonesiens und gegen die Unabhängigkeit zu entscheiden. Am 30. August sollen 450 000 Wahlberechtigte in der früheren portugiesischen Kolonie über die Zukunft der Inselhälfte abstimmen. "Die Bürger Ost-Timors sollten Vertrauen haben und sich nicht von Indonesien trennen lassen", sagte Megawati am Dienstag in der Inselhauptstadt Dili.

Die nationalistische Politikerin hatte das Angebot des amtierenden Präsidenten Habibie, Ost-Timor selbst über seine Zukunft entscheiden zu lassen, immer als illegal kritisiert. Sie sagte aber zugleich zu, den bei den Vereinten Nationen mit Portugal geschlossenen Vertrag über das Referendum einhalten zu wollen. Der katholische Bischof von Dili, Friedensnobel-Preisträger Carlos Belo, forderte Megawati auf, das Ergebnis der Wahl zu akzeptieren. "Wir hoffen, dass Sie den Willen des Volkes respektieren", sagte Belo.

Bei gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Christen und Moslems sind unterdessen im östlichen Indonesien nach Polizeiangaben zwölf Menschen getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Antara berichtete sogar von 16 Toten. Tausende Bewohner flohen aus ihren Häusern, nachdem es in der Molukken-Hauptstadt Ambon zu religiös motivierten Unruhen gekommen war. Die Polizei gab Warnschüsse ab. Nach den Worten eines Kirchensprechers war es zu den Zusammenstößen gekommen, nachdem Christen ihre Kirche vor einem Angriff durch Moslems beschützen wollten.

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