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Wahltrend: Umfrage: Schwarz-Gelb auf Neun-Jahres-Tief

Der Dauerstreit in der schwarz-gelben Koalition zieht nun auch die Union in den Abwärtssog. Einer neuen Forsa-Umfrage zufolge sieht die Mehrheit der Bürger die Koalition als zerstritten an. Schwarz-Gelb sinkt auf den niedrigsten Wert seit 2001.

So schlecht stand es um Schwarz-Gelb zuletzt vor neun Jahren zu Oppositionszeiten: Die Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP kommt nach dem neuen Wahltrend von "Stern" und RTL gemeinsam auf nur noch 41 Prozent. SPD, Grüne und Linkspartei liegen in der am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage mit zusammen 51 Prozent nunmehr zehn Punkte vor Union und FDP. 84 Prozent der Befragten halten CDU/CSU und FDP für zerstritten. Als Hauptschuldigen für den Dauerstreit sehen die Bürger die FDP an.

Von der sinkenden Zustimmung sind in der jüngsten Umfrage vor allem die Unionsparteien CDU und CSU betroffen. Sie büßten im Vergleich zur Vorwoche zwei Punkte ein und kommen jetzt auf 33 Prozent, den niedrigsten Wert in diesem Jahr. Die FDP verliert geht um einen Punkt auf 8 Prozent zurück. So schlecht standen Union und FDP gemeinsam im Wahltrend von "Stern" und RTL zuletzt im Februar 2001. Im jüngsten ARD-"Deutschlandtrend" aus der Vorwoche sieht es für die schwarz-gelbe Koalition dagegen rosiger aus. Union und FDP kommen gemeinsam auf 46 Prozent, während die Opposition zusammen 50 Prozent erreicht.

Die SPD klettert in der aktuellen Forsa-Umfrage um einen Punkt auf 23 Prozent und erreicht damit den besten Wert in diesem Jahr. Auch die Linke steigt um einen Punkt und kommt nun auf 12 Prozent. Die Grünen liegen konstant bei 16 Prozent. Für sonstige Parteien würden 8 Prozent stimmen.

Bei der Bundestagswahl 2009 hatten CDU/CSU 33,8 Prozent erzielt, die SPD 23. Die FDP verbuchte 14,6, die Grünen 10,7 und die Linke 11,9 Prozent.

Mit ihren ständigen internen Auseinandersetzungen vermittelt die schwarz-gelbe Koalition den Bürgern ein Bild heilloser Zerstrittenheit. Nur 8 Prozent der Befragten glauben, dass die Koalitionspartner an einem Strang ziehen. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) nannte die Partei von Außenminister Guido Westerwelle als Verursacher der ständigen internen Auseinandersetzungen. 7 Prozent machen die CSU dafür verantwortlich, 5 die CDU. 28 Prozent der Bürger finden, dass "alle gleichermaßen" an den Reibereien Schuld haben.

(Datenbasis für Parteipräferenz in der Forsa-Umfrage: 2502 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger vom 1. bis 5. März 2010, statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte; Datenbasis für Koalitionsstreit: 1003 Befragte am 4. und 5. März 2010.) (dpa)

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