zum Hauptinhalt

Wahlumfrage: Landtagswahlen beflügeln Linkspartei

Die Landtagswahlen und der Streit um den Afghanistan-Einsatz beeinflussen die Stimmung der Wähler. In einer neuen Umfrage gewinnt die Linke, Schwarz-Gelb verliert.

Im Stern-RTL-Wahltrend stieg die Zustimmung zur Linkspartei im Vergleich zur Vorwoche um 4 Punkte auf 14 Prozent. Es ist für die Linke, die am vehementesten einen Abzug der deutschen Truppen aus Afghanistan fordert, der beste Wert in diesem Jahr. Union, SPD und Grüne müssen Punkte abgeben: Die Union verliert einen Punkt auf 35 Prozent und liegt damit auf dem Niveau ihres Wahlergebnisses von 2005, als sie 35,2 Prozent der Stimmen erhielt.

Die SPD kann davon nicht profitieren: Sie verschlechterte sich um 1 Punkt auf 21 Prozent. Die Grünen rutschten um 2 Punkte auf 10 Prozent ab. Einzig der Wert für die FDP änderte sich nicht: Zum zweiten Mal in Folge erreichten die Liberalen 14 Prozent. Für "sonstige Parteien" wollen 6 Prozent der Wähler stimmen.

Zweieinhalb Wochen vor der Bundestagswahl schmilzt damit der Vorsprung von Schwarz-Gelb. Gemeinsam kämen Union und FDP nur noch auf 49 Prozent der Stimmen, 1 Punkt weniger als in der Vorwoche. Das ist der schlechteste Umfragewert seit der zweiten Januarwoche. Für SPD, Grüne und Linke ergeben sich gemeinsam 45 Prozent, 1 Punkt mehr als in der Woche zuvor. Ihr Rückstand auf Schwarz-Gelb verkürzt sich von 6 auf 4 Punkte.

Auch in der Kanzlerfrage gab es Verschiebungen: Bei einer Direktwahl des Kanzlers würde Angela Merkel statt 57 Prozent nur noch 53 Prozent Zustimmung erhalten. Der Wert für SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier verbessert sich von 18 auf 20 Punkte.

Das Institut für Demoskopie aus Allensbach sieht Union, SPD und Grüne gegenüber der Vorwoche um je einen halben Punkt schwächer, bei der FDP beträgt das Minus einen Punkt. Demnach könnte die Union mit 35 Prozent rechnen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, ihr Wunschpartner FDP mit 13 Prozent. Die SPD sackt auf 22,5 Prozent ab, die Grünen auf 13 Prozent. Die Linke erhielte 11,5 Prozent, ein Plus von zwei Punkten. Ein schwarz-gelbes Bündnis käme demnach auf 48 Prozent, das linke Lager auf 47 Prozent.

Nach Ansicht von Forsa-Chef Manfred Güllner profitieren Linken in erster Linie von der Debatte um rot-rote Bündnisse im Saarland und in Thüringen. Zudem würden nun Leute zur Linken zurückkommen, die der Partei während der Wirtschaftskrise den Rücken gekehrt hätten. Nach einer Forsa-Analyse kann die Linke bei der Wahl am 27. September inzwischen in sämtlichen westlichen Bundesländern mit einem Stimmenanteil von mehr als 5 Prozent rechnen.

Allerdings lehnen viele Wähler ein Bündnis der SPD mit der Linkspartei ab: Gefragt, mit wem die SPD in den beiden Ländern am ehesten eine Koalition bilden sollte, nannten im Stern-RTL-Wahltrend 53 Prozent der Bürger die CDU. Nur 31 Prozent gaben der Linkspartei den Vorzug. Ähnlich kritisch urteilten die befragten SPD-Anhänger: 53 Prozent von ihnen lehnten Linksbündnisse in den Ländern ab, 35 Prozent befürworteten sie.

Die Forsa-Umfrage fand zwischen dem 1. und 7. September statt.

Quelle: ZEIT ONLINE

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false