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Politik: Was Frauen lieben

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Manchmal verpasst man etwas. Manchmal kommt man zu spät.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Manchmal verpasst man etwas. Manchmal kommt man zu spät. Die DDR verpasste rechtzeitige Reformen, Gerhard Schröder den passenden Zeitpunkt für den Rausschmiss Rudolf Scharpings, die CDU die Trennung von Kanzler Kohl. Und jetzt haben wir etwas verpasst. „Edmund Stoiber – der Frauen-Liebling“, belehrt uns die „BZ“. Das ist wirklich neu. Hatten wir doch bislang gedacht, der Bayer mit den vielen „Ähs“ sei dem wendigen Kanzler mit den blauen Augen gerade bei weiblichen Wählern hoffnungslos unterlegen. Dass es angeblich ganz anders ist, versucht nun die „Neue Revue“ zu belegen. Deren letzte politische Aufklärungs-Großtat war die Ohrenzeugenschaft bei einem Brüll-Duell zwischen Schröder und Scharping vor einem guten halben Jahr.

Jetzt aber gibt es solide Belege für die Behauptung über Stoibers Appeal bei Frauen. Eine Stuttgarter Image-Beraterin hat sich nämlich Kanzler und Herausforderer vorgeknöpft und kommt zu interessanten Einschätzungen. Schröder sei, outfit-technisch, zwar „der beste Bundeskanzler, den Deutschland je hatte“. Aber an Stoiber sei so etwas Feines und Seriöses: „Absolut würdig und adäquat“ wäre er als Repräsentant aller Deutschen. Und dann geht’s ins Detail. Stoiber solle seine „perfekt geschnittenen und ordentlich gefönten“ Haare zum Markenzeichen machen. Das Gesicht des Kandidaten erinnere an einen Philosophen oder Musiker, während beim Kanzler breite Haifischkragen und dicke Krawattenknoten „die kantige Kinnpartie“ ergänzten. Wir sind verwirrt. Kantig – das war doch Teil der Stoiber-Kampagne? Die Haare – die wurden doch eher beim Kanzler diskutiert? Da haben wir also etwas verpasst. Robert von Rimscha

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