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Politik: Was sagt der OECD-Bericht?

Der neue OECD-Bericht umfasst 500 Seiten. Hier einige Details aus dem neuen weltweiten Bildungsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD):

HOCHSCHULEN: Seit 1995 stieg die Anzahl der Studenten in Deutschland um 5 Prozent, im OECD-Durchschnitt dagegen um 41 Prozent. Mehr als die Hälfte eines Jahrganges beginnt im OECD-Schnitt inzwischen ein Studium, in Deutschland sind es 36 Prozent - mit  wieder rückläufiger Tendenz.

AKADEMIKER: 20 Prozent eines Jahrganges schaffen in Deutschland einen akademischen Abschluss - im OECD-Schnitt sind es 36 Prozent.

ERSATZBEDARF: Auf 100 aus Altersgründen ausscheidende Ingenieure kommen in Deutschland nur 90 Nachwuchskräfte aus den Hochschulen. International steht dagegen für 100 Ingenieur-Pensionäre ein Angebot von 190 Jung-Ingenieuren zur Verfügung.

SEKUNDAR-II-ABSCHLÜSSE: Zählt man Abiturienten und sämtliche Lehrabschlüsse zusammen, dann haben in der Bundesrepublik 83 Prozent aller 25- bis 64-Jährigen einen solchen Sekundar-II-Abschluss - im Vergleich zu 63 Prozent im OECD-Schnitt. Mit dieser Sek-II-Basisqualifikation für den Beruf kommt Deutschland im weltweiten Vergleich auf Platz 9. Betrachtet man aber die Qualifikation der Jüngeren, der 25- bis 34-Jährigen, dann fällt Deutschland auf Platz 16 ab - von insgesamt 29 Staaten.

BILDUNGSFINANZIERUNG: Der Anteil der Bildungsausgaben von Staat und Wirtschaft am Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt in Deutschland mit 5,2 Prozent deutlich unter dem OECD-Mittel von 5,7 Prozent. In der Gruppe von 28 vergleichbaren Industrienationen kommt Deutschland damit auf Platz 21.

AUSGABEN PRO SCHÜLER: Pro Grundschüler wendet Deutschland 4948 US-Dollar auf und liegt damit nur an 19. Stelle (OECD-Mittel: 5832 US-Dollar). An den Oberstufen der Gymnasien betragen die deutschen Pro-Kopf-Ausgaben 6748 US-Dollar (OECD-Mittel: 7884 US-Dollar).

AUSGABEN PRO STUDENT: Rechnet man bei den Hochschulausgaben den Forschungsanteil heraus, so gibt Deutschland für die Ausbildung eines Studenten im Jahr 7724 US-Dollar aus (OECD-Mittel 7951 US-Dollar).

CHANCENGLEICHHEIT: Der Bericht belegt erneut die hohe Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft. Die Wahrscheinlichkeit des Hochschulstudiums ist bei Oberschichtkindern mehr als doppelt so hoch wie bei Gleichaltrigen aus sozial einfachen Verhältnissen. (dpa)

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