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Politik: Wechselstimmung macht sich breit

Nur noch ein Fünftel der Bürger vertraut der Arbeits- und Wirtschaftspolitik der SPD / Fischer stürzt ab

Für den Deutschlandtrend im Auftrag von ARD/„Bericht aus Berlin“ und Tagesspiegel hat Infratest dimap am 1./2. März 1500 Bürger befragt.

Angesichts der Rekord-Arbeitslosenzahlen erregt die Beschäftigungssituation die Aufmerksamkeit der Deutschen wie kein anderes Thema (43 Prozent). Die Visa-Affäre steht an zweiter Stelle (19 Prozent). Vor diesem Hintergrund hält die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung an. Hinzu kommen massive Kompetenzdefizite der SPD bei den Themen Arbeit, Wirtschaft und Sicherung des Wohlstands: Nicht einmal jeder Fünfte hat hier noch Vertrauen in die Sozialdemokraten. Dies sorgt für eine ausgeprägte Wechselstimmung in Deutschland, obwohl eine knappe Mehrheit (52 Prozent) auch von einer unionsgeführten Regierung keine grundlegend bessere Politik erwartet. 60 Prozent sprechen sich für einen Regierungswechsel aus. Allerdings favorisieren mehr Bürger das Führungs-Duo Schröder/Fischer (47 Prozent) als Merkel/Westerwelle (35 Prozent).

Für 53 Prozent der Wahlberechtigten verfügt Angela Merkel über die Voraussetzungen, um bei der nächsten Bundestagswahl gegen Gerhard Schröder anzutreten. Die Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (45 Prozent) und Christian Wulff (36 Prozent) überzeugen weniger. Auch in der Unions-Anhängerschaft liegt Merkel (61 Prozent) vor Stoiber (55 Prozent) und Wulff (48 Prozent). Das Ansehen von Außenminister Joschka Fischer hat mit der Visa-Affäre stark gelitten: Nur noch 59 Prozent sind mit seiner Arbeit zufrieden, das sind 15 Punkte weniger als im Vormonat. Es ist der niedrigste Wert seit sechs Jahren. Aber nur ein Viertel der Bürger plädiert für Fischers Rücktritt.

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die SPD wie in der Vorwoche auf 31 Prozent der Stimmen. Die Grünen müssen ein Minus von einem Punkt hinnehmen und erreichten zehn Prozent. Stärkste Kraft würde die CDU/CSU mit 43 Prozent (plus eins). Die FDP käme erneut auf sechs Prozent, die PDS wiederum auf einen Wähleranteil von fünf Prozent. Tsp

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