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Ein Mitarbeiter des Grünen-Bundestagsabgeordneten Tom Koenigs ist unter dem Verdacht des jahrelangen Kindesmissbrauchs verhaftet worden.

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Update

Wegen Kindesmissbrauchs: Haftbefehl gegen Büroleiter von Tom Koenigs

Die Grünen sind erschüttert über einen Missbrauchsfall in den eigenen Reihen. Gegen den Büroleiter des Gießener Bundestagsabgeordneten Tom Koenig wird ermittelt, er soll Kinder jahrelang missbraucht haben.

Die Grünen-Fraktionsspitze ist erschüttert über den Fall eines Mitarbeiters, der unter dem Verdacht des jahrelangen Kindesmissbrauchs verhaftet worden ist. „Kindesmissbrauch ist ein furchtbares Verbrechen, das natürlich in aller Härte juristisch geahndet werden muss“, sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt am Mittwoch in Berlin. Der 61-jährige Leiter des Gießener Wahlkreisbüros des Grünen-Bundestagsabgeordneten Tom Koenigs soll jahrelang mehrere Kinder sexuell missbraucht haben.

Göring-Eckardt sagte, die Fraktion habe am Morgen davon erfahren. „Wir sind alle sehr erschüttert.“ Man sei aber froh, dass Koenigs schnell und deutlich auf einen anonymen Hinweis reagiert habe. Koenigs hatte mitgeteilt, er habe den anonymen Brief in der vorigen Woche erhalten und umgehend der Polizei übergeben.

Gegen Büroleiter von Gießener Grünen-Abgeordneten wird wegen Kindesmissbrauchs ermittelt

Die Staatsanwaltschaft Gießen hatte einem „Bild"-Bericht zufolge gegen den Leiter des Gießener Wahlkreisbüros des Grünen-Bundestagsabgeordneten Tom Koenigs einen Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts auf jahrelangen schweren Kindesmissbrauch erlassen. Der 61-Jährige stehe im Verdacht, mehrere Kinder mit Drogen gefügig gemacht und anschließend sexuell missbraucht zu haben, berichtete die „Bild"-Zeitung am Mittwoch.

Tom Koenigs bestätigte die Vorwürfe auf seiner Internetseite. Am vergangenen Mittwoch habe ihn ein anonymer Brief erreicht, "in dem der Leiter meines dortigen Wahlkreisbüros des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen beschuldigt wurde". Den Brief übergab Koenigs der Polizei, schreibt er weiter. Daraufhin sei am 4. Oktober das Gießener Wahlkreisbüro und das Privathaus seines Mitarbeiters durchsucht worden. Die Festnahme sei dann am Dienstag erfolgt. "Zu den Vorwürfen selbst kann ich nichts sagen. Die Ermittlungen liegen in der Hand der Staatsanwaltschaft und der Polizei, die ich bei ihrer Ermittlungsarbeit unterstütze", so Koenigs.

Staatsanwaltschaft will Missbrauchs-Vorwürfe gegen Büroleiter nicht bestätigen

Die Staatsanwaltschaft Gießen bestätigte lediglich einen Untersuchungshaftbefehl gegen einen 61-Jährigen wegen sexuellen Missbrauchs. Zur Identität des Beschuldigten wollte die Behörde keine Angaben machen. Die Ermittler gehen laut Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Mann seit 2007 in mehr als 160 Fällen drei Mädchen und einen Jungen im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren sexuell missbrauchte - über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Der 61-Jährige äußerte sich demnach bisher nicht zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. (dpa/AFP/TSP)

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