zum Hauptinhalt

Politik: Weißrussland verurteilt Journalisten

Warschau - In Weißrussland ist der Korrespondent der polnischen Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“ überraschend zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. „Ich war sicher, dass ich für drei Jahre ins Arbeitslager wandere“, sagt Andrzej Poczobut erleichtert.

Warschau - In Weißrussland ist der Korrespondent der polnischen Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“ überraschend zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. „Ich war sicher, dass ich für drei Jahre ins Arbeitslager wandere“, sagt Andrzej Poczobut erleichtert. Der polnischstämmige Journalist war Anfang April in seiner Heimatstadt Grodno verhaftet worden. Er soll in einem knappen Dutzend Artikel für die „Gazeta Wyborcza“, eine weißrussische Internetzeitung und in einem Blog den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko beleidigt haben. Konkret geht es um die Bezeichnung „Diktator“ und die Feststellung, die letzten Wahlen seinen gefälscht worden.

Nach der brutalen Auflösung der Nachwahlproteste vom 19. Dezember 2010 hatte Lukaschenko fast alle seiner oppositionellen Herausforderer sowie deren Wahlstabschefs in öffentlichen Schauprozessen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilen lassen. Der Prozess gegen Poczobut war jedoch geheim. Das Bezirksgericht des Lenin-Distrikts von Grodno verurteilte ihn am Dienstag zu drei Jahren Arbeitslager auf Bewährung. Die Staatsanwaltschaft hatte dies ohne Bewährung gefordert. Paul Flückiger

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false