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Politik: Weitere Ex-Häftlinge von Guantanamo beschuldigen USA Drei freigelassene Briten bezeichnen Behandlung im Lager als brutal

Die fünf vorige Woche freigelassenen britischen Guantanamo-Häftlinge haben weitere schwere Vorwürfe über ihre Behandlung in dem US-Lager erhoben, in dem sie mehr als zwei Jahre ohne Rechtsbeistand oder Anklage festgehalten wurden. In einem Interview mit dem „Observer" berichteten die „Tipton Three", drei Muslime aus Tipton bei Birmingham, über ein „Supermaximum Sicherheitsgefängnis" namens Camp Echo, wo Gefangene in winzigen Zellen in Einzelhaft festgehalten würden.

Die fünf vorige Woche freigelassenen britischen Guantanamo-Häftlinge haben weitere schwere Vorwürfe über ihre Behandlung in dem US-Lager erhoben, in dem sie mehr als zwei Jahre ohne Rechtsbeistand oder Anklage festgehalten wurden. In einem Interview mit dem „Observer" berichteten die „Tipton Three", drei Muslime aus Tipton bei Birmingham, über ein „Supermaximum Sicherheitsgefängnis" namens Camp Echo, wo Gefangene in winzigen Zellen in Einzelhaft festgehalten würden.

Die Behandlung durch die amerikanischen Aufseher sei brutal und unmenschlich gewesen, sagten die drei in dem zwölfstündigen Interview. Der 22-jährige Asif Iqbal berichtet beispielsweise, wie er stundenlang zum Knien auf heißem Kies gezwungen worden sei. „Sobald der Kopf nicht mehr den Boden berührte, stellten sie uns die Stiefel auf den Nacken und drückten uns nach unten.“ Nach ihrer Darstellung waren die „Tipton Three" zu einer Hochzeit nach Pakistan gefahren und anschließend nach Afghanistan weitergereist, um Lebensmittel zu verteilen. US-Ermittler hatten sie, offenbar fälschlich, auf einem Osama-bin-Laden-Video identifiziert.

Der aus London stammende Tarel Dergoul behauptet, er sei mit vorgehaltener Pistole verhört und geschlagen worden und Opfer „medizinischer Pfuscherei“ gewesen. „Dergoul verurteilt die schweren Menschenrechtsverletzungen der Regierungen der USA und Großbritanniens und fordert die sofortige Freilassung aller Gefangenen", erklärten seine Rechtsanwälte. Berichten zufolge will Dergoul weitere Details seiner Geschichte der meistbietenden Medienorganisation verkaufen. Als Preis nennt sein Medienagent mindestens 200 000 Pfund.

Am Freitag hatte der erste Freigelassene Jamal al Harith im „Daily Mirror“ berichtet, Prostituierte seien in das Lager gebracht worden, um strenggläubige Moslems zu „demütigen und zu beleidigen“. Ruhal Ahmed berichtete dem „Observer", Soldaten hätten Koranausgaben mit Füßen getreten und einmal in eine Toilette geworfen. Wie viel der „Observer“ für Aussagen bezahlt hat, wurde nicht bekannt. US-Außenminister Colin Powell hat im britischen Sender ITV die Vorwürfe bestritten. „Wir misshandeln Menschen in unserer Obhut nicht. Ich denke, wir haben alle Verpflichtungen nach der Genfer Konvention erfüllt und diese Menschen auf sehr humanitäre Weise behandelt.“

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