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Politik: Weitere Zwischenfälle im Kosovo

PRISTINA/PRIZREN . Im Kosovo hat es am Wochenende weitere Zwischenfälle gegeben.

PRISTINA/PRIZREN . Im Kosovo hat es am Wochenende weitere Zwischenfälle gegeben. Unweit des Hauptquartiers des italienischen Kontingents der Friedenstruppe KFOR in Pec (West-Kosovo) habe ein Unbekannter auf eine Patrouille geschossen, sagte ein Sprecher. Niemand sei verletzt worden. Bereits in der Nacht zum Samstag gab es in Gnjilane, im Osten der südserbischen Provinz, eine Schießerei zwischen einem US-Soldaten und einem nicht identifizierten Schützen. In Kosovska Mitrovica demonstrierten wieder Serben und Albanern auf beiden Seiten der geteilten Stadt.

Die kosovo-albanische Untergrundarmee UCK verurteilte die tödlichen Schüsse auf zwei ihrer Mitglieder durch britische KFOR-Soldaten am Freitag in Pristina. Wie das staatliche albanische Fernsehen berichtete, bezeichnete ein UCK-Kommandeur die Tötung der beiden Albaner als "willkürlich und unverantwortlich". Die Schüsse seien nicht notwendig gewesen. Laut UCK seien die KFOR-Soldaten nicht bedroht worden. KFOR-Kommandeur Michael Jackson bedauerte den Tod der beiden Albaner. Ein KFOR-Sprecher hatte zuvor mitgeteilt, die beiden Albaner hätten während der Feiern zum Republikstag aus einem Auto heraus gefeuert. Britische Soldaten, die ein Haus mit 50 Serben in dem Gebäude schützten, hätten ihr Leben in Gefahr gesehen.

Sechs Serben, die im Kosovo spanische KFOR-Soldaten um Schutz gebeten hatten, sind wenig später ermordet aufgefunden worden. Wie spanische Journalisten am Sonntag aus dem Kosovo berichteten, hatten die Serben das UN-Flüchtlingswerk UNHCR und die spanischen KFOR-Truppen am Freitag in der Ortschaft Istok um Hilfe gerufen. Als die Soldaten am Samstag bei dem vereinbarten Gebäude eingetroffen seien, hätten sie die verkohlten Leichen von vier bis sechs Menschen vorgefunden. Das Haus sei in Brand gesetzt worden. Ein spanischer Offizier sagte der Zeitung "El Mundo", es gebe Anzeichen, daß die Serben mit Kopfschüssen getötet worden seien. Das UNHCR hatte die Serben aus dem Kosovo nach Montenegro in Sicherheit bringen wollen.

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