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Politik: Weizman-Nachfolge: Peres ist der Favorit - Israels Staatspräsident tritt am heutigen Montag zurück

Der israelische Staatspräsident Eser Weizman tritt am heutigen Montag zurück. Ende des Monat wird sein Nachfolger gewählt: Ex-Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger Schimon Peres ist haushoher Favorit.

Der israelische Staatspräsident Eser Weizman tritt am heutigen Montag zurück. Ende des Monat wird sein Nachfolger gewählt: Ex-Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger Schimon Peres ist haushoher Favorit. 48 Stunden nach Einreichung des Rücktrittsschreibens und nach Unterrichtung des Parlamentes, tritt der Rücktritt in Kraft. Am 31. Juli wird die Knesset den Nachfolger wählen, der am 1. August sein Amt antritt. Für Weizmans Nachfolge in dem weitgehend repräsentativen Amt - ähnlich demjenigen des deutschen Bundespräsidenten - haben die Arbeitspartei den gegenwärtigen Minister für regionale Entwicklung, Schimon Peres, der oppsitionelle Likud den ehemaligen Vizeministerpräsidenten Moshe Katzav nominiert.

Andere Oppositionskreise wollten, nicht zuletzt aufgrund der Chancenlosigkeit von Katzav und um das Präsidentenamt von der Parteipolitik zu lösen, den früheren Vorsitzenden des Obersten Gerichts, Meir Shamgar, nominieren. Der gebürtige Danziger Shamgar, politisch als Nationalliberalen einzustufen, hätte die Kandidatur nur unter der Bedingung angenommen, dass er unbestrittener und einziger Kandidat aller Parteien wäre. Am Wochenende hat er nun seinen Verzicht auf eine Kandidatur mitgeteilt.

Eser Weizman hatte letztes Jahr mehrfach angedeutet, dass er im Jahre 2000 aus dem Amt scheiden wolle. Doch er doch konnte zuerst seine Absicht nicht umsetzen, weil gegen ihn eine polizeiliche Untersuchung lief wegen des Erhaltes von Geldgeschenken in der Höhe von fast einer halben Million Dollar (möglicher Tatbestand: Annahme von Bestechungsgeldern und Amtseid-Verletzung) und möglicher Steuerhinterziehung - begangen als Abgeordneter und minister - aufgenommen wurde und ein Rücktritt einem Schuldeingeständnis gleichgekommen wäre. Vor anderthalb Monaten wurde jedoch die Akte von der Staatsanwaltschaft wegen ungenügender Beweise und teilweiser Verjährung geschlossen. Gleichzeitig übte die Anklagebehörde jedoch massivste Kritik an Weizmans Verhalten.

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