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Politik: Welt-Aids-Tag: China: Gefahr erkannt

In China scheint sich Pekings Regierung mittlerweile dem Aids-Problem zu stellen. Im November fand in Peking erstmals eine nationale Aids-Konferenz unter Beteiligung der Vereinten Nationen statt.

In China scheint sich Pekings Regierung mittlerweile dem Aids-Problem zu stellen. Im November fand in Peking erstmals eine nationale Aids-Konferenz unter Beteiligung der Vereinten Nationen statt. Gesundheitsminister Zhang Wenkang gestand ein, dass mindestens 600 000 Chinesen das HIV-Virus in sich tragen. Die tatsächliche Zahl dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Durch unsaubere Blutspenden wurden in ländlichen Provinzen die Bevölkerung ganzer Landstriche mit dem Virus infiziert. Bis zum Jahr 2010 könnten zehn Millionen Chinesen den HIV-Virus in sich tragen, schätzt die UN. UN-Experten warnen vor "afrikanischen Verhältnissen", falls Peking nichts unternimmt.

Um rund 30 Prozent wächst die Zahl der Neuinfizierten im Jahr. Die meisten Ansteckungen gebe es bei Risikogruppen wie Homosexuellen und Drogenabhängigen, behauptet die Regierung. Doch mittlerweile breitet sich die Krankheit auch in der breiten Bevölkerung aus. An den Schulen und Universitäten findet kaum Aufklärung statt. Viele Chinesen haben von "Ai Zi Bing", wie Aids auf Chinesisch heißt, nie etwas gehört.

maa

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