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Politik: Welt-Klimagipfel: Konferenz in Den Haag abgebrochen - Umweltschützer geben USA Schuld

Der Weltklimagipfel in Den Haag ist trotz Nächte langen Ringens um einen Kompromiss gescheitert.Die Konferenz habe sich nicht einmal auf eine geplante Grundsatzerklärung verständigen können, sagte der niederländische Konferenzpräsident Jan Pronk am Samstag.

Der Weltklimagipfel in Den Haag ist trotz Nächte langen Ringens um einen Kompromiss gescheitert.Die Konferenz habe sich nicht einmal auf eine geplante Grundsatzerklärung verständigen können, sagte der niederländische Konferenzpräsident Jan Pronk am Samstag. Aus EU-Kreisen verlautete, dass die Konferenz im Mai in Bonn fortgesetzt werden soll. Die Umweltorganisationen warfen vor allem den USA eine Blockadehaltung vor.

Als wichtiger Grund des Scheiterns gilt die von den Amerikanern geforderte großzügige Anrechnung von Wäldern als Beitrag zum Klimaschutz. Aus US-Delegationskreisen verlautete, in den frühen Morgenstunden hätten sich Amerikaner und einige Europäer in wichtigen Punkten verständigt. Dann hätten andere europäische Delegationen den Kompromiss abgelehnt. US-Delegationsleiter Loy: "Wir haben Bereitschaft zum Kompromiss gezeigt." Der Belgier Foret erklärte, die Europäer seien sich untereinander nicht einig gewesen. Wie es hieß, habe die französische Delegation zugestimmt, dass die USA, Japan und Kanada ihre Wälder gegen ihre Schadstoffemissionen aufrechnen dürfen, nachdem die US-Unterhändler ihre Forderungen heruntergeschraubt hatten. Die deutsche Delegation habe dies jedoch abgelehnt, als der Vorschlag unter den EU-Staaten diskutiert wurde.

Bundesumweltminister Jürgen Trittin sagte, dass der Klimaprozess einen schweren Rückschlag erlitten habe. Und angesichts des Präsidentenwechsels in den USA ist sich Trittin auch nicht sicher, ob die Bedingungen für eine Einigung besser werden, wenn im Mai weiterverhandelt werden soll.

Die Vorsitzende des EU-Umweltrates, Dominique Voynet, warf Pronk Fehler in der Verhandlungsführung vor. Die Entwicklungsländer warfen den reichen Ländern mangelnden politischen Willen vor, eine Einigung zu erreichen. Der russische Delegationsleiter Bedritzky zweifelte daran, dass das Kyoto-Protokoll das geeignete Instrument sei, das Klima zu schützen.

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