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Weltbank: Wolfowitz kriecht zu Kreuze

Weltbank-Chef Paul Wolfowitz bittet vor dem Direktorium um seinen Verbleib im Amt - und kündigt eine Änderung seines Führungsstils an.

Washington - Die Entscheidung des Gremiums werde nicht nur sein Leben, sondern auch die Sicht auf die Weltbank in den USA und in der ganzen Welt beeinflussen, sagte Wolfowitz laut einer von seinem Anwalt freigegebenen Mitschrift. Bereits vor der Anhörung hatte der Sprecher des Weißen Hauses, Tony Snow, die Unterstützung für den in den Verdacht der Vetternwirtschaft geratenen Weltbank-Chef bekräftigt.

Das Direktorium der Bank teilte nach der Anhörung mit, es werde seine Beratungen am Mittwoch fortsetzen. Ein vom Direktorium eingesetzter Untersuchungsausschuss war in seinem Bericht zu dem Ergebnis gekommen, dass Wolfowitz mit einer Gehaltserhöhung für seine Lebensgefährtin gegen die Regeln der Institution verstoßen habe. Zugleich empfahl der Untersuchungsausschuss dem Direktorium zu prüfen, ob Wolfowitz unter diesen Umständen die Weltbank weiter führen könne.

Vorwurf der Vetternwirtschaft

Dem 63-Jährigen wird Günstlingswirtschaft vorgeworfen, weil er seiner bei der Weltbank beschäftigten Lebensgefährtin Shaha Riza bei seinem Amtsantritt 2005 eine Gehaltserhöhung von 60.000 Dollar (rund 44.000 Euro) im Jahr sowie einen Beförderungsanspruch bewilligt hatte. Gemäß den Regeln der Weltbank musste Riza einen anderen Posten in der US-Verwaltung übernehmen; sie wurde ins US-Außenministerium versetzt, aber weiterhin von der Weltbank bezahlt. Die Entscheidung zur Gehaltserhöhung soll Wolfowitz allein getroffen haben; er selbst gibt jedoch an, dies auf Anweisung von Mitarbeitern der Weltbank getan zu haben. (tso/AFP)

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