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Politik: Welthunger: Allgegenwärtig in 33 Ländern

Der Geißel der Menschheit ist offenbar nicht beizukommen. Während sich das wohlhabende Europa mit den Folgen landwirtschaftlicher Überproduktion herumschlägt, sind 33 Länder dieser Welt vom Hunger bedroht, so die aktuelle Analyse der Welternährungsorganisation FAO.

Der Geißel der Menschheit ist offenbar nicht beizukommen. Während sich das wohlhabende Europa mit den Folgen landwirtschaftlicher Überproduktion herumschlägt, sind 33 Länder dieser Welt vom Hunger bedroht, so die aktuelle Analyse der Welternährungsorganisation FAO.

Das bedeutet, 60 Millionen Menschen wissen nicht, wie sie sich ernähren sollen. Am schlimmsten ist die Lage laut FAO südlich der Sahara, wo gleich 16 Staaten unter schwerer Lebensmittelknappheit leiden. Die Ursachen dort sind unterschiedlich, mitunter wirken sie sogar diametral entgegengesetzt. In den ostafrikanischen Ländern Äthiopien, Tansania, Sudan und Kenia ist es die anhaltende Dürre, die der Bevölkerung zu schaffen macht. Im Süden des Kontinents hingegen, vor allem in Mosambik, haben Überschwemmungen für Ernteausfälle gesorgt.

Wo nicht fehlende oder übermäßige Niederschläge die Menschen ins Elend treiben, sind es oft Bürgerkriege. In Mittel- und Westafrika, etwa in Kongo oder Sierra Leone, haben militärische Auseinandersetzungen Zehntausende vertrieben und von Hilfslieferungen abhängig gemacht. Lediglich in den Ländern der einstmals so stark bedrohten Sahel-Zone hat sich die Nahrungsmittel-Situation verbessert.

Asien ist ebenfalls vom Hunger bedroht, der FAO-Bericht listet elf betroffene Länder auf. Besonders dramatisch hat sich die Lage in Afghanistan zugespitzt, wo gleich zwei Ursachen zusammen kommen: die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten und ein seit längerem tobender Bürgerkrieg. In der Mongolei bedroht ein extrem kalter Winter vor allem die Nomaden. In Armenien, Georgien und Tadschikistan lässt anhaltende Trockenheit die Lebensmittel knapp werden.

In Nordkorea, als möglicher Abnehmer des hierzulande nicht mehr verkäuflichen Rindfleischs und Gewissensberuhiger in die Schlagzeilen geraten, ist die Versorgung nach wie vor nicht gesichert. Dort hat, so die FAO, eine Kombination aus Misswirtschaft, Trockenheit und Kälteeinbruch zu anhaltenden Engpässen geführt.

Mittelamerika ist ebensowenig vor dem Hunger gefeit. Besonders schwierig ist die Lebensmittelsituation in El Salvador, das in diesem Jahr gleich zwei schwere Erdbeben verkraften musste. Daneben leiden Honduras, Nicaragua und Haiti, das traditionelle "Armenhaus" des Kontinents, unter den Folgen von Naturkatastrophen. In Europa sehen die Berichterstatter der FAO das Gespenst des Hungers lediglich in zwei Staaten. In Russland benötigen vor allem die Flüchtlinge der Kaukasus-Republik Tschetschenien sowie angrenzender Regionen Hilfe. Und auch im ehemaligen Jugoslawien zollt der Bürgerkrieg unter Vertriebenen und Rückkehrern noch nach Jahren seinen Tribut.

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