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Politik: Weltklimakonferenz: Trittin befürchtet Verwässerung des Klimaabkommens

Die schwierigen Klimaverhandlungen laufen warm. Die Umweltminister der Vertragsstaaten sind am Dienstag in Den Haag zusammengetroffen, um über einen möglichen Vertrag zur Reduzierung der Treibhausgase zu beraten.

Die schwierigen Klimaverhandlungen laufen warm. Die Umweltminister der Vertragsstaaten sind am Dienstag in Den Haag zusammengetroffen, um über einen möglichen Vertrag zur Reduzierung der Treibhausgase zu beraten. Die Minister loten bei ihren zweitägigen Gesprächen aus, wie weit sich die Staaten auf der Weltklimakonferenz im Juli in Bonn auf die USA zubewegen könnten. Dort soll ein völkerrechtlich verbindlicher Vertrag unterzeichnet werden, der genaue Ziele und Einsparmengen von Klimagiften vorschreibt.

Als Grundlage ihrer Verhandlungen dient den Ministern ein Text des niederländischen Umweltministers Jan Pronk, der auch die Klimakonferenz in Bonn leitet. Umweltminister Jürgen Trittin hat den Text als eine "gute Verhandlungsgrundlage" bezeichnet. Sie sei jedoch "nachbesserungsbedürftig", da Pronk mit seinen Vorschlägen hinter den Zielen der Europäischen Union zurückbleibe. So bezieht Pronk Wälder, Grünflächen und Aufforstungsgebiete - sogenannte Senken - für alle Staaten ein. Je mehr Senken jedoch angerechnet werden, desto geringer ist das Einsparpotenzial an klimaschädlichen Gasen. Trittin fürchtet daher um die "ökologische Integrität des Protokolls". Deutschland ist wie die EU auch weiterhin dafür, dass die Industriestaaten nur im eigenen Land Klimagase einsparen und sich nicht durch Projekte in anderen Ländern frei kaufen können.

Zum Thema Rückblick: Der gescheiterte Klimagipfel in Den Haag Ein "großes Problem" werden laut Trittin die Finanzen. Die Industriestaaten sollen an die Entwicklungsländer eine Milliarde Dollar für klimafreundliche Investitionen zahlen. Deutschland sei bereit, einen "bedeutenden finanziellen Beitrag" zu leisten, aber mit den USA könnte es schwierig werden. Nach der Ankündigung der USA, den Vertrag nicht zu ratifizieren, stocken die Verhandlungen. Die Amerikaner wollen nun zwar mitverhandeln, werden den Vertrag aber nicht unterschreiben. Da die USA jedoch allein über 25 Prozent des weltweiten Kohlendioxids ausstoßen, wäre ihr Beitrag an dem Fonds hoch. Trittin betonte erneut, dass der Weg für die USA, später dem Vertrag beizutreten, offen bleiben müsse.

Ulrike Fokken

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